BSC Young Boys

YB-Keller: «Wir müssen über die Bücher»

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Bern,

Eine 1:0-Führung ist zu wenig für YB: Nach einem schwachen Auftritt entgleitet den Bernern das Spiel gegen Lausanne noch, am Ende rettet man ein 1:1-Remis.

YB Super League Lausanne
YB zeigt auch gegen Lausanne nicht die erhoffte Steigerung. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • YB kann den Schwung vom Champions-League-Einzug nicht in die Liga mitnehmen.
  • Gegen Lausanne verspielt man eine 1:0-Führung und zittert sich zu einem Heim-Remis.
  • Obendrein holt sich Tanguy Zoukrou eine Rote Karte und damit eine Sperre ab.

Nichts war mehr zu sehen vom bärenstarken Auftritt gegen Galatasaray. YB müht sich zu einem 1:1-Remis und wartet weiter auf den ersten Saisonsieg in der Super League. Aber die Leistung der Berner beim Unentschieden zuhause gegen Lausanne lässt über weite Strecken arg zu wünschen übrig.

Man habe den Schwung mitnehmen wollen, sagt Lewin Blum zu SRF, doch das sei nicht gelungen. Er zählt auf: zu wenig Power, zu wenig Zweikämpfe gewonnen, zu wenig Chancen kreiert.

Verteidigt YB trotz des schwachen Saisonstarts den Meistertitel?

Die Berner kontrollieren die Anfangsphase und kommen auch zu Chancen. Schon nach wenigen Minuten rauscht Itten nach einer Hereingabe im Zentrum hauchdünn an der Führung vorbei. Aber auch Lausanne ist gefährlich: Die heisseste Szene von Diabaté nach 21 Minuten entschärfen Keller und Blum mit vereinten Kräften.

YB geht mit dem einzigen Torschuss in Führung

Der Führungstreffer von YB unmittelbar vor der Pause ist dafür dann aber ein Schmuckstück: Ugrinic fasst sich aus rund 25 Metern ein Herz und zieht einfach mal ab. Der stramme Schuss schlägt haargenau im unteren Winkel ein. Lausanne-Keeper Letica ist machtlos beim stark angetragenen Abschluss.

YB Lausanne Filip Ugrinic
Die Spieler von YB feiern das Tor von Filip Ugrinic zum 1:0 gegen Lausanne. - keystone

Nach dem Seitenwechsel kommt Lausanne dann aber deutlich besser in die Partie, YB steht zunehmend unter Druck. Offensiv kommen die Hausherren nur noch über Konter in die Partie. Einen Berner Torschuss gibt es in den ersten 60 Minuten abseits des Treffers von Ugrinic nicht zu verzeichnen.

Lausanne bestraft YB für schwachen Auftritt

Die Passivität der Hausherren wird nach knapp 70 Minuten eiskalt bestraft: Nach einer perfekten Eckball-Flanke steht Karim Sow im Zentrum völlig frei. Ohne jegliche Bewachung kann der Innenverteidiger unbedrängt zum 1:1-Ausgleich einköpfen. Für Marvin Keller gibt es dabei nichts zu halten.

Lausanne Super League YB
Die Spieler von Lausanne feiern das Tor von Karim Sow zum 1:1 gegen YB. - keystone

Fünf Minuten später kommt es noch schlimmer für die Berner: Tanguy Zoukrou zieht im Laufduell mit Fabricio Oviedo die Notbremse. Der Unparteiische entscheidet zunächst nur auf eine Verwarnung, dann aber meldet sich der VAR. Nach kurzem Blick auf die Video-Bilder fliegt Zoukrou mit glatt Rot vom Platz.

Lausanne drückt in den Schlussminuten in Überzahl auf die Entscheidung, die beste Chance hat aber YB. Alan Virginius proviziert im Konter einen Fehler bei Letica, der den Ball aber im Nachfassen sichern kann. Am Ende bleibt es bei einem erzitterten 1:1-Remis, mit dem man bei YB noch glücklich sein muss ...

Es sei heute keine gute Leistung gewesen, sagt Keeper Marvin Keller. «Wir müssen über die Bücher» und analysieren, warum man so spiele im Moment. Die Lage sei unbefriedigend für den ganzen Verein. «Wir müssen da wieder rauskommen.»

Und auch Trainer Patrick Rahmen sagt, er sei unzufrieden. Der Auftritt sei nicht so, wie man sich das vorgestellt habe. YB sei zu passiv gewesen, habe den Gegner nicht attackiert. Er ist sich aber sicher: «Mit harter Arbeit wird es besser.»

Kommentare

User #3510 (nicht angemeldet)

Das wurde alles in der letzten Saison eingeläutet und der Niedergang zeichnete sich damals trotz Meistertitel ab. Die Verantwortlichen haben sehr, sehr schlecht, ja fahrlässig renoviert.

User #3261 (nicht angemeldet)

Steve von Bergen ist nach dem 1:1 von YB gegen Lausanne unzufrieden. Aber wer ist der Mann? Von Bergen kommen doch die Edelweiss.

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