Ein Final, der Spannung verspricht
Die Kadetten Schaffhausen und Pfadi Winterthur sind die logischen Finalisten in der Handball Meisterschaft. Eine ausgeglichene Best-of-5-Serie wird erwartet.
Das Wichtigste in Kürze
- sfsdf
- Die erste Partie findet am Donnerstag in Schaffhausen statt (20.15 Uhr).
Sowohl die Kadetten als auch Pfadi verloren in den Viertel- und Halbfinals nur eine Partie. Nachdem sie schon die Qualifikation sowie die Finalrunde dominiert hatten. In den vier Direktduellen in der Meisterschaft setzte sich jeweils der Gastgeber durch. Den Halbfinal im Schweizer Cup gewannen die Kadetten in Winterthur 37:36 nach Verlängerung. Das unterstreicht, wie gering die Differenz der beiden Finalisten ist.
«Kleinigkeiten werden die Serie entscheiden. Die Chancen stehen 50 zu 50», sagte der Schaffhauser Trainer Petr Hrachovec. Dessen Antipode Adrian Brüngger meinte: «Ich gehe davon aus, dass der Final hart umkämpft wird und es enge Spiele gibt. Wir sind aber der Aussenseiter. Von der individuellen Qualität her können wir nicht mit den Kadetten mithalten.»
Die Kadetten sicherten sich seit der Saison 2004/2005 10 von 14 möglichen Meistertiteln und holten fünfmal das Double. In der vergangenen Spielzeit gingen sie allerdings leer aus. Das soll sich nicht wiederholen. Der Druck ist insofern nicht kleiner geworden, als die Schaffhauser im Cupfinal gegen Wacker Thun 25:30 nach Verlängerung verloren. Damals fehlte jedoch der ungarische Regisseur Gabor Csaszar, der in jeder Partie dazu fähig ist, den Unterschied auszumachen. «Ich spüre eine gute Anspannung in der Mannschaft», so Hrachovec.
Dass die Kadetten über mehr finanzielle Möglichkeiten verfügen als die Konkurrenz, ist unbestritten. Darob geht aber oft vergessen, auf wie viele junge Spieler die Schaffhauser setzen. In den laufenden Playoffs kamen fünf Akteure mit Jahrgang 1999 oder 2000 zum Einsatz. «Wir brauchen noch ein bisschen Zeit», so Hrachovec. «Die Mannschaft wird sicher noch wachsen.» Das ändert aber nichts an den Ambitionen. Und die Auftritte im Halbfinal gegen den BSV Bern (3:0 Siege) zeigten, dass die Kadetten bereit sind. «Wir spielten solid», urteilte Hrachovec. «Man sah, dass wir fast komplett sind.»
Der letzte der neun Meistertitel der Winterthurer liegt bereits 15 Jahre zurück, obwohl Pfadi seither viermal im Playoff-Final stand. Dreimal, 2011, 2014 und 2017, zogen sie gegen die Kadetten den Kürzeren. Vor einem Jahr war Wacker Thun zu stark. «Irgendwann muss es mal klappen», sagt Brüngger. «Ich spüre aber keinen negativen Druck. Für uns ist der Final keine Selbstverständlichkeit. Wir erreichen ihn nur dann, wenn wir einen Top-Job abliefern. Von daher ist es für uns eine weitere Chance, um einen Titel zu spielen. Wir haben nicht viel zu verlieren.»
Grund zu Optimismus gibt Brüngger die Tatsache, dass die Mannschaft einige Widrigkeiten meisterte. «Wir machten in dieser Saison schon so viele Sachen möglich, die wir nicht für möglich gehalten hatten.» So gab es Phasen, in denen die Winterthurer kaum acht Spieler zusammenbrachten und dennoch einen Weg zu Siegen fanden. Anfang Dezember wechselte Roman Sidorowicz in die Bundesliga zu Melsungen, und Pascal Vernier zog sich einen Kreuzbandriss zu. Damit verloren die Winterthurer auf einen Schlag zwei Teamstützen, «ein Substanzverlust, der sich normalerweise nicht einfach so kompensieren lässt», so Brüngger.
Es gab jedoch immer wieder Spieler wie beispielsweise Lukas Heer, die gerade auch in den Playoffs über sich hinauswuchsen. Brüngger: «Das ist der Fortschritt, den wir machen konnten. Zudem verfügen wir mittlerweile über Schlüsselspieler, die ziemlich viel Erfahrung in solchen (Final-)Partien haben. Das könnte ein Vorteil gegenüber den vergangenen Jahren sein.» Helfen dürfte auch das Wissen, die Kadetten vor einem Jahr im Halbfinal bezwungen zu haben - nach einem 0:2-Rückstand nach Siegen. Die Voraussetzungen für einen spannenden Final sind also gegeben.