Berlin-Marathon: Bekele verpasst Weltrekord um zwei Sekunden
Es war kaum mehr als ein Wimpernschlag. Kenenisa Bekele gewinnt den Berlin-Marathon mit einem furiosen Finale, verpasst aber den Weltrekord ganz knapp. Eine Deutsche packte dafür gleich im ersten Anlauf die Olympia-Norm.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Ende fehlte nur zwei Sekunden.
Favorit Kenenisa Bekele hat den 46. Berlin-Marathon gewonnen, den Weltrekord aber hauchdünn verpasst.
Der 37-Jährige aus Äthiopien siegte in 2:01:41 Stunden und blieb damit lediglich zwei Sekunden über der erst im Vorjahr an selber Stelle aufgestellten Bestmarke des Kenianers Eliud Kipchoge. Platz zwei belegte Bekeles Landsmann Birhanu Legese (2:02:48) und Sisay Lemma (2:03:36) rundete als Dritter den äthiopischen Dreifach-Erfolg ab.
Bei den Frauen gab es einen äthiopischen Doppel-Erfolg. Ashete Bekere gewann in 2:20:14 Stunden vor Mare Dibaba, die sieben Sekunden langsamer war. Platz drei sicherte sich die Kenianerin Sally Chepyego in 2:21:06 Stunden. Die für Deutschland startende Melat Kejeta schaffte in starken 2:23:58 Stunden gleich in ihrem ersten Marathon die Olympia-Teilnahme 2020.
«Am Ende fehlte mir wohl etwas das Glück. Es war ein fantastisches Event und es tut mir leid, dass ich den Weltrekord so knapp verpasst habe. Ich bin ich sehr glücklich über meine persönliche Bestleistung, wäre aber gern Weltrekord gelaufen», sagte Bekele, der auf der Bahn über 5000 und 10.000 Meter noch immer die Bestmarke hält.
In einem an Dramatik kaum zu überbietenden Rennen war der dreimalige Olympiasieger eigentlich schon abgehängt. Nach etwa 30 Kilometern musste er Legese und Lemma ziehen lassen, lag zwischenzeitlich eine Minute über dem Weltrekord. «Ich hatte Probleme mit dem Oberschenkel», sagte Bekele im Ziel: «Ich bin gerade erst von einer Verletzung zurückgekommen und meine Vorbereitung war nicht optimal.»
Bekele, der in Berlin bereits 2016 gewonnen hatte, kämpfte sich mit all seiner Erfahrung wieder zurück. «Ich kenne mein Potenzial und weiss, wie ich laufen muss», sagte Bekele. Er holte erst Lemma ein, setzte sich dann nach 37,5 Kilometern an die Spitze.
Einen Kilometer vor dem Ziel lag Bekele nur noch fünf Sekunden über dem Weltrekord. In einem fesselnden Finale holte der erfahrene Läufer alles aus seinem etwa 56 Kilogramm leichten Körper heraus, doch verpasste den grossen Eintrag in die Geschichtsbücher ganz knapp. So blieb Bekele als Trost das Preisgeld von 40.000 Euro und der Fakt, immerhin den zweitschnellsten Marathon der Geschichte gelaufen zu sein.