Leichtathletik: Mindestens sechs EM-Medaillen sollen es sein
Die Leichtathletik-EM in Rom verspricht für die Schweizer Equipe ab Freitag sechs erfolgreiche Tage. Sieben Fragen und Antworten zu den Titelkämpfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Vom 7. bis zum 12. Juni findet in Rom die Leichtathletik-EM statt.
- Die Schweizer Delegation hofft auf sechs Medaillen.
- Mujinga Kambundji reist als Titelverteidigerin über 200 Meter an.
50 Jahre nach der letzten EM in Rom werden die kontinentalen Titelkämpfe von Freitag bis kommenden Mittwoch im Olympiastadion ausgetragen.
1987 fanden an gleicher Stelle die zweiten Weltmeisterschaften statt, 1960 die olympischen Leichtathletik-Wettkämpfe. Die ersten Europameisterschaften, allerdings nur für Männer, gab es vor 90 Jahren in Turin.
Sechs Schweizer EM-Medaillen als realistisches Ziel
Swiss Athletics will den Rekord von München 2022 mit sechs Medaillen zumindest egalisieren. Dieses Ziel ist realistisch, zumal mit Dominic Lobalu vor ein paar Wochen dank der Freigabe von World Athletics ein weiterer Kandidat hinzugestossen ist.
Die weiteren Hoffnungen sind die Kambundji-Schwestern, Simon Ehammer, Annik Kälin, Jason Joseph, Angelica Moser oder Lore Hoffmann. Zudem sind Überraschungen immer möglich, wie beispielsweise in einer Sprint-Staffel oder im Halbmarathon-Team der Männer.
Die Schweizer Mannschaft muss auf zwei prominente Namen verzichten. Die aufstrebende 800-m-Läuferin Audrey Werro will nach einer Oberschenkel-Zerrung mit Blick auf die Olympischen Spiele keine Risiken eingehen. Ajla Del Ponte, die Olympia-Finalistin über 100 m, schlägt sich schon in der dritten Saison in Folge mit Verletzungen herum.
Sonst ist das Team mit 60 Athletinnen und Athleten so gross wie noch nie. Die bisherige Rekord-Delegation umfasste 53 Aktive an der Heim-EM 2014 in Zürich.
Terminkollision mit der Fussball-EM und Olympia
An Titelkämpfen zählen die Medaillen. Für die meisten Athletinnen und Athleten aus der Schweiz bildet deshalb die EM die grosse Bühne. European Athletics gelingt es seit 2012, die kontinentalen Meisterschaften im Zweijahres-Rhythmus zu organisieren – jeweils in den geraden Jahreszahlen.
Dies führt jedes zweite Mal zum Terminkonflikt mit den Olympischen Sommerspielen, weshalb heuer auf Anfang Juni ausgewichen wird, damit auch die Fussball-EM umgangen werden kann. Bei ungeraden Jahreszahlen stehen jeweils Weltmeisterschaften an.
33 Einzelsiegerinnen und -sieger der EM 2022 in München werden in Rom versuchen, ihre Titel erfolgreich zu verteidigen, unter ihnen Mujinga Kambundji über 200 m oder die Kroatin Sandra Perkovic mit dem Diskus. Sie strebt den siebten EM-Titel in Serie an.