Trickserei an Leichtathletik-WM: Äthiopier sorgen für Party-Stimmung

Bis jetzt herrschte im Stadion an der Leichtathletik-WM in Doha gähnende Leere und miese Stimmung. Nun sorgen aber die Äthiopier für Party-Stimmung.

Das Wichtigste in Kürze

Katar tut etwas gegen die gähnende Leere im Stadion an der Leichtathletik-WM.
Die äthiopische Botschaft in Doha verschenkt Freikarten für den Gross-Event.
Jetzt sorgen frenetische Äthiopier für eine Party-Stimmung.

Die Leichtathletik-WM in Katar war stimmungstechnisch lange eine Katastrophe. Kaum Fans fanden den Weg an die Wettkämpfe.

Selbst bei Highlights wie dem 100-Meter-Final der Männer am letzten Samstag herrschte im Khalifa International Stadium gähnende Leere. Zur Erinnerung: Das zukünftige Fussballstadion der WM 2022 bietet Platz für 50'000 Zuschauer.

Die internationale Kritik war heftig. Sogar Weltklasseathleten wie der Zehnkampf-Weltmeister Kevin Mayer positionierten sich klar. «Wir können alle sehen, dass es eine Katastrophe ist. Das ist traurig», so der Franzose.

Frenetische Äthiopier

Dies lies der Veranstalter nicht auf sich sitzen und reagierte nun. Schon am Sonntag wurde es auf den Rängen plötzlich lauter. Auch am Montag und Dienstag war das Khalifa International Stadium deutlich besser gefüllt.

Auffallend: Besonders Fans aus Äthiopien füllten plötzlich die Tribünen. Sie feuerten ihre Landsleute lautstark an. Und hielten auch in Momenten nicht zurück, in denen es in der Leichtathletik für gewöhnlich leise ist.

So musst der Stadionsprecher mehrmals einschreiten und die Anhänger in den Konzentrationsphasen der Sprinter um Ruhe bitten.

Trickserei bringt Fans an die Leichtathletik-WM

Der Grund für das rasante Zuschauerwachstum liegt bei der äthiopischen Botschaft. Diese nämliche verschenkte über Facebook Gratis-Tickets für die Leichtathletik-WM. Auch die Hin- und Rückreise mit dem Bus ist in den Karten inbegriffen.

Das Angebot richtet sich vor allem an die zahlreichen äthiopischen Gastarbeiter. Anfang Jahr schloss Katar ein Abkommen mit dem ostafrikanischen Land zur massiven Anwerbung von Arbeitern ab.