Weltärztebund kritisiert Urteil im Fall Caster Semenya
Der Weltärztebund steht hinter der intersexuellen Olympiasiegerin Caster Semenya und will keine Medikamente rausgeben, um ihren Testosteron-Spiegel zu senken.
Das Wichtigste in Kürze
- Olympiasiegerin Caster Semenya soll ihren Testosteron-Spiegel senken.
- Der Weltärztebund stellt sich hinter sie und fordert die Medikamenten-Verweigerung.
Nach der CAS-Entscheidung wird vom 8. Mai die IAAF-Regel 141 für intersexuelle Läufer gelten, die auf Strecken zwischen 400 Meter und einer Meile (1609 Meter) antreten. Sie müssen von dem Zeitpunkt an ihren Testosteron-Spiegel auf fünf Nanomol pro Liter Blut senken.
Hauptbetroffene ist Olympiasiegerin Caster Semenya. Die 28 Jahre alte Südafrikanerin weigert sich strikt, wie verlangt, Medikamente zur Reduzierung ihres Testosteronwertes zu nehmen.
«Zur Hölle, nein», sagte Semenya nach ihrem Sieg beim Diamond-League-Meeting in Doha. «Das ist eine illegale Methode.» Die Olympiasiegerin will weiter laufen, weiter um ihr Recht kämpfen – und sich dem Leichtathletik-Weltverband nicht fügen.
Weltärztebund steht hinter Caster Semenya
Unterstützt wird die Weigerung Semenyas, eine entsprechende Behandlung nicht vornehmen zu lassen, vom Weltärztebund WMA. Sie hatte ihre Mitglieder aus 114 Ländern aufgefordert, keine Medikamente zu verabreichen, die den Testosteronspiegel bei Sportlerinnen senken.
Wie Weltärztebund-Präsident Leonid Eidelman sagte, habe sein Verband eine «starke Reserviertheit gegenüber der ethischen Gültigkeit» der IAAF-Regel. Er kritisierte zudem die wissenschaftliche Studie, die Grundlage der Bestimmung ist, als «schwachen Beweis», die auf nur einer Untersuchung basiere.