Weltklasse Zürich: Diamond League hielt was sie versprach
Mit einem Europarekord und vier Jahresweltbestleistungen kommen die 25'000 Zuschauer der Weltklasse Zürich Diamond League voll auf ihre Kosten.
Das Wichtigste in Kürze
- Karsten Warholm stellt einen neuen Europarekord auf.
- Shaunae Miller-Uibo ist dieses Jahr die schnellste über 200 m.
- Die Schweizer Delegation bleibt ohne Exploit.
Einen Monat vor der Leichtathletik-WM in Doha kamen gestern Abend in Zürich die Besten der Besten der Leichtathletik-Szene zusammen.
Den Auftakt zur Highlight-Show der Weltklasse Zürich Diamond League machte Shaunae Miller-Uibo über 200 m. Über die halbe Runde gewann die 400-m-Olympiasiegerin mit einer Jahresweltbestzeit von 21,74 Sekunden vor der Britin Dina Asher-Smith (22,08). Mujinga Kambundji wurde mit 22,58 Sekunden Fünfte.
Weitere Jahresweltbestleistungen zeigten Juan Miguel Echevarria im Weitsprung (8,65m) und Gong Lijao im Kugelstossen (20,31m). Zudem holten sich die USA einen Dreifachsieg über 400 m Hürden. Dabei gewann Sydney McLaughlin (52,85 Sekunden) überraschend klar vor Weltrekordhalterin Dalilah Muhammad (54,13 Sekunden).
Weltklasse Zürich Diamond League präsentiert Europarekord
Der mit Spannung erwartete Höhepunkt des Abends war das Duell von Rai Benjamin und Karsten Warholm über 400 m Hürden. Im packenden ersten Aufeinandertreffen pushten sich die beiden zu Höchstleistungen und blieben unter 47 Sekunden. «Hochachtung vor den beiden, zwei unter 47 Sekunden hat es noch nie gegeben», so Kariem Hussein gegenüber SRF.
Zum dritten Mal innert zweieinhalb Monaten verbessert der Norweger Warholm damit den Europarekord. Der 23-jährige Welt- und Europameister lief mit 46,92 Sekunden die zweitschnellste je gelaufene Zeit über 400 m Hürden. Schneller – zwei Zehntelsekunden – war einzig Kevin Young 1992 in Barcelona.
Den renommierten 100-m-Sprint der Männer gewann, wie erwartet, Noah Lyles in 9,98 Sekunden. Zum Abschluss der Weltklasse Zürich Diamond League stellte er dann noch seine sängerischen Fähigkeiten unter Beweis. Zusammen mit Baba Shrimps und Stabhochspringerin Sandi Morris rappte er den Abschlusssong.
Und die Schweizer Delegation?
Die Schweizer Athleten konnten bei ihrem Heimrennen keinen Exploit landen. Kariem Hussein und Alex Wilson kamen in ihren stark besetzten Läufen jeweils als Letzte über die Ziellinie. Hinsichtlich der Stimmung im Stadion und dem Ausblick auf die WM in Doha zeigen sich aber beide zuversichtlich.
Bei den Frauen werden Kambundji (100 m) und Sprunger (400 m Hürden) jeweils Fünfte. Die Schweizer 100-m-Staffel der Frauen wird hinter Deutschland, Niederlande und China vierte.
