24 Stunden von Le Mans: Fabio Scherer hadert mit fehlendem Glück
Im Vorjahr siegte Fabio Scherer in Le Mans als Aussenseiter sensationell. 2024 war das Glück nicht auf der Seite des gebürtigen Luzerners.
Das Wichtigste in Kürze
- Fabio Scherer beendet die 24 Stunden von Le Mans auf dem elften Rang in der LMP2-Klasse.
- Zwei Ausrutscher seines Teamkollegen im Regen werfen das Nielsen-Auto zurück.
- Scherer ist enttäuscht – mit seiner persönlichen Leistung aber sehr zufrieden.
Das Glück war Fabio Scherer bei der Rückkehr an den Ort seines bislang grössten Karriere-Erfolges nicht hold: Der Schweizer hatte 2023 die 24 Stunden von Le Mans gewonnen und wollte seinen LMP2-Klassensieg wiederholen. Weil aber die kleinere Prototypen-Klasse aus der WEC gestrichen wurde, waren die Vorzeichen ganz andere.
Scherer, der für das Topteam United Autosports die ELMS bestreitet, spannte für Le Mans mit Nielsen Racing zusammen. Beim britischen Privatteam bildete der Schweizer mit IndyCar-Rookie Kyffin Simpson die Speerspitzen des Fahrertrios. Dritter Mann im Bunde war Privatier David Heinemeier Hansson.
Mit dem Schweizer am Steuer war der Nielsen-Renner unter den Schnellsten in seiner Klasse und führte zwischenzeitlich sogar. Scherer übergab das Auto in Führung liegend an Heinemeier Hansson – und dann kam der Regen: Zweimal rutschte der Däne bei kniffligen Bedingungen von der Strecke, was viel Zeit kostete.
«Die Bedingungen waren wahnsinnig schwer»
«Vorwürfe kann ich David absolut keine machen», meint Scherer nach dem Rennen über den entscheidenden Moment. «Ich weiss, dass er sich am meisten über sich selber geärgert hat. Und die Bedingungen waren wahnsinnig schwer», hält der Luzerner seinem Teamkollegen zugute. Der Schaden war damit aber dennoch angerichtet.
Den Zeitverlust konnte die Nielsen-Truppe auf der verbleibenden Renndistanz nicht mehr aufholen. Am Ende wird es Rang elf in der LMP2-Klasse. «Für einen Sieg am 24-Stunden-Rennen muss enorm viel zusammenstimmen», erklärt Scherer. «Das Auto muss über alle Temperatur-Schwankungen und Wetterwechsel hinweg immer im optimalen Fenster sein.»
Gute Vorzeichen für restliche ELMS-Saison?
Zugleich dürfe eben auch auf menschlicher Seite nichts schiefgehen, so Scherer. «Weder die Fahrer noch die Boxencrew dürfen sich Fehler erlauben», betont der Schweizer. «Enttäuscht bin ich natürlich, wenn ich ehrlich bin – sonst wäre ich ja im falschen Beruf. Aber ich bin stolz, dass ich mich einmal mehr von meiner schnellsten Seite zeigen konnte.»
Kleiner Trost für den Schweizer, der auch in der ELMS einen schwierigen Saisonstart hatte: Sein Team United Autosports gewann die LMP2-Kategorie in Le Mans. Vielleicht geht es damit auch für den Schweizer beim nächsten Rennen der Langstrecken-Serie wieder aufwärts – am 7. Juli wird in Imola gefahren.