Di Montezemolo: «Ferrari hat mit Vettel und Leclerc ein Dilemma»

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Italien,

Ferrari hat mit Sebastian Vettel und Charles Leclerc zwei Top-Piloten. Damit tut sich das Team keinen Gefallen, meint Ex-Boss Luca di Montezemolo.

Ferrari Luca di Montezemolo
Luca di Montezemolo war lange Jahre Präsident bei Ferrari und eng in das Formel-1-Team involviert. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-Ferrari-Boss Luca di Montezemolo sieht weitere Probleme mit dem Duo Vettel/Leclerc.
  • Er plädiert bei Ferrari für ein ähnliches Modell wie einst mit Michael Schumacher.
  • Die Scuderia brauche eine klare Nummer zwei, ist sich der 72-Jährige sicher.

Er ist einer, der aus eigener Erfahrung weiss, wie man Ferrari zum Erfolg führt. Auch deshalb finden kritische Worte von Luca di Montezemolo vor allem in Italien viel Gehör. Und der 72-jährige Ex-Ferrari-Präsident sieht keine rosige Zukunft für die Roten voraus. Die aktuelle Fahrerpaarung birgt seiner Meinung nach zu viel Zündstoff.

«Zwischen Sebastian Vettel und Charles Leclerc wählen zu müssen, das ist für Ferrari ein echtes Dilemma. Ich habe das früher immer so gemacht – ein Fahrer wurde auf den Titel angesetzt», schildert di Montezemolo. «Der andere soll so viele zusätzliche Punkte einfahren, dass wir den Konstrukteurs-Pokal gewinnen können. Wir hatten Michael Schumacher und an seiner Seite Eddie Irvine, Rubens Barrichello und Felipe Massa.»

Ferrari Luca Di Montezemolo
Ferrari in glorreichen Tagen: Michael Schumacher, Testfahrer Luca Badoer, Präsident Luca di Montezemolo und Rubens Barrichello. - Keystone

Das Konzept rund um Schumacher ging auf, zwischen 1999 und 2004 holte Ferrari insgesamt elf Weltmeistertitel. Fünf davon waren Fahrer-WM-Titel für Schumacher, dazu sechs Konstrukteurs-Titel en suite. Davon ist die Scuderia aktuell aber weit entfernt. Für di Montezemolo auch deshalb, weil sich die Piloten zu oft im Weg stehen.

Ein Lob hat der Ex-Präsident für Sebastian Vettel übrig. «In den letzten Rennen ist Vettel zur alten Form zurückgekehrt. Leclerc ist zweifelsohne ein riesiges Talent, muss aber in Ruhe weiter gedeihen. Zum Lernprozess gehört dazu, am Funk nicht zu plappern», gibt di Montezemolo dem Monegassen noch einen Rat.

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