Fernando Alonso scheitert beim Indy 500 in der Qualifikation
Anstatt in einer Woche auf dem «Brickyard» Jagd auf den Sieg beim Indy 500 zu machen, ist Fernando Alonso schon in der Qualifikation gescheitert.
Das Wichtigste in Kürze
- Fernando Alonso hat die Qualifikation für das Indy 500 verpasst.
- Der Spanier im McLaren-Chevrolet rutschte um einen Wimpernschlag aus dem Feld.
- Seinen Anlauf auf die «Triple Crown» muss Alonso nun um ein Jahr vertagen.
Eigentlich wollte Fernando Alonso am kommenden Sonntag seinen McLaren-Chevrolet auf die Victory Lane steuern. Er wollte sich einen Lorbeerkranz umhängen lassen und sich einen Liter Milch über den Kopf giessen. So macht man das als Sieger der 500 Meilen von Indianapolis.
Stattdessen wird Alonso wohl nicht einmal mehr in Indianapolis sein, wenn auf dem Brickyard das grösste Rennen der Welt startet. Denn qualifizieren konnte sich der zweifache Formel-1-Weltmeister nicht für das 33-köpfige Starterfeld. Am «Bump Day» verpasste Alonso um 0,019 Meilen pro Stunde die Qualifikation. Feierabend für McLaren in Indianapolis.
Dem Spanier war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Nicht, weil er sich selbst etwas vorzuwerfen hatte. Dass Fernando Alonso schnell genug ist für Indy, das hat er 2017 bewiesen. Aber die Probleme für seine unerfahrene McLaren-Crew häuften sich, und Alonso trug selbst durch einen Unfall dazu bei.
Fernando Alonso und McLaren vor Trennung?
McLarens Indy-Sportdirektor Gil de Ferran bezog in einer kurzen Videobotschaft Stellung zum Scheitern. Es sei für ihn die schmerzhafteste Erfahrung in seiner Motorsport-Karriere. Aber: Er und McLaren wollen wiederkommen.
"Sometimes you fail, but we're here fighting." @GdeFerran speaks openly about a disappointing day at the #Indy500.
— McLaren Indy (@McLarenIndy) May 20, 2019
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Dass McLaren Alonso einen Startplatz kauft, hat de Ferran bereits ausgeschlossen. «Wir wollen uns unseren Startplatz verdienen.» Theoretisch hätte McLaren versuchen können, Alonso das Cockpit eines qualifizierten Fahrers zu kaufen. Darauf hat sich in den letzten Jahren aber kaum ein Team eingelassen.
Der wahrscheinlichste Kandidat für einen Alonso-Buy-In wäre wohl das Juncos-Team gewesen. Dessen Pilot Kyle Kaiser hatte Alonso am Sonntag Platz 33 und damit die Quali noch weggeschnappt. Juncos wird aber an Kaiser festhalten. «Wir fahren nächstes Wochenende, so ist das», beendet Teamchef Ricardo Juncos die Spekulationen.
Wie geht es weiter für Fernando Alonso? Die Enttäuschung in Indianapolis könnte das Ende seiner Beziehung mit McLaren bedeuten. Seit 2015 gehört er dem Team an, gewinnen konnte er seither nur dann etwas, wenn McLaren nicht involviert war. So holte er etwa mit Toyota den Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans.
Das Indy 500 wird Alonso wiedersehen
Alonsos wahrscheinlichstes Ziel ist eine volle IndyCar-Saison 2020. Bei der Pressekonferenz am Sonntag wollte er sich noch nicht festlegen. «Gerade jetzt ist es zu schwer, irgendwelche Versprechen zu machen. Es ist zu früh, etwas zu entscheiden», sagte ein sichtlich geknickter Fernando Alonso.
Sicher ist: Alonso hat noch ein Rennen zu absolvieren und einen Titel zu gewinnen. Mitte Juni steht der Spanier bei den 24 Stunden von Le Mans am Start, könnte dort zum zweiten Mal gewinnen. Und in der Langstrecken-WM, die dort ihren Saisonabschluss feiert, liegt er auf Titelkurs.
Danach folgt die Ungewissheit. Ab Juli ist der Spanier de facto arbeitslos, Rennprogramm hat er dann keines mehr. Mit Toyota wird er sich wohl auf die Rallye Dakar stürzen, auch ein Gaststart in der WRC ist ein Thema.
Aber die «Triple Crown» bleibt das erklärte Ziel des Spaniers. Als erster Fahrer der Moderne Siege beim Monaco-GP, in Le Mans und beim Indy 500 zu feiern. Allerdings könnte ihm da im Juni jemand zuvorkommen. Juan Pablo Montoya hat Monaco und Indy schon gewonnen und startet in Le Mans in der LMP2-Kategorie als Sieganwärter.