Ferrari mit Upgrade-Fehlschlag? Vasseur: «Müssen damit klarkommen»
War das jüngste Upgrade-Paket bei Ferrari ein Reinfall? Teamchef Frederic Vasseur dementiert die Probleme nicht – blickt aber optimistisch nach vorne.
Das Wichtigste in Kürze
- Hat sich Ferrari bei der Entwicklung des SF-24 völlig verrannt?
- In Silverstone kehrte man zur Imola-Version vor dem letzten Upgrade zurück.
- Teamchef Frederic Vasseur gibt zu: Man müsse nun mit dem Problem klarkommen.
Wo ist sie hin, die Red-Bull-herausfordernde Konkurrenzfähigkeit von Ferrari? Seit dem Monaco-Heimsieg von Charles Leclerc hatten die roten Renner mit Grand-Prix-Siegen nichts mehr zu tun. Ein geerbter Podestplatz von Carlos Sainz in Österreich war das magere Highlight der letzten knapp sechs Wochen.
Der Spanier holte in Silverstone als Fünfter zwar Punkte, Leclerc erlebte unterdessen ein weiteres Debakel-Wochenende. Der Monegasse sprach nach dem Grossbritannien-GP von «vier Rennen wie aus einem Albtraum». Neben dem fehlenden Tempo bremste Leclerc in Silverstone auch noch eine Strategie-Panne.
Noch bedenklicher ist aber die plötzliche Rückkehr des eigentlich schon fast vergessenen «Porpoising»-Phänomens: Das beim Spanien-GP eingeführte Upgrade-Paket hat das Hüpfen auf den Geraden überraschend wieder auftauchen lassen. Deshalb kehrte die Scuderia in Silverstone zu einer früheren Ausbaustufe des SF-24 zurück.
Upgrade-Paket bringt Aerodynamik-Probleme
Teamchef Frederic Vasseur gibt zu, dass das jüngste Upgrade-Paket ein Reinfall war. «Es ist ein Aerodynamik-Problem – wir haben Teile gewechselt, und das Bouncing ist wieder aufgetreten. Um das zu beheben, gibt es eine Menge Lösungen. Manche fordern einen Kompromiss bei der Leistung, andere bei der Entwicklung.»
«Wir müssen beim nächsten Rennen damit klarkommen», so der Teamchef weiter. «Und je früher wir ein Upgrade-Paket bringen, das das Problem behebt, desto besser.» Wann ein solches Paket am Auto sein könnte, will der Franzose aber nicht preisgeben. Potenziell dauert es aber bis nach der Sommerpause.
Ferrari hat «zwei, drei Monate» verloren
Zugleich macht Vasseur den Tifosi Mut – denn die Gesamtrichtung stimme bei Ferrari. «In den letzten 16 Monaten hatten alle Upgrades eine gute Korrelation mit dem Windkanal», so Vasseur. «Es war sicher eine unserer Stärken im letzten Jahr, kleine Updates mit grosser Wirkung zu bringen. Aber bei diesem hatten wir eben ein Problem.»
Unklar ist aber noch, wie sich der Entwicklungsfehlschlag langfristig auswirkt. Carlos Sainz malt nach der Rückkehr zur Imola-Variante in Silverstone ein düsteres Bild. «Wir haben zwei, drei Monate an Performance-Verbesserung verloren», so der Spanier. «Leider ist unsere Konkurrenz jetzt einen guten Schritt vor uns.»