Ferrari: Tod von Freund Bianchi hat Leclerc «mental stärker gemacht»
Zwei Schicksalsschläge prägen die Nachwuchs-Karriere von Charles Leclerc auf dem Weg zu Ferrari. Das machte ihn stärker, meint der Monegasse.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Unfalltod von Jules Bianchi (†25) war eine prägende Erfahrung für Charles Leclerc.
- Der Ferrari-Star war mit dem acht Jahre älteren Franzosen eng befreundet.
- Sein Tod machte den Monegassen aber auch «mental stärker», ist sich dieser sicher.
Vor kurzem zog Renault-Pilot Daniel Ricciardo den Vergleich zwischen Ferrari-Star Charles Leclerc und dem verstorbenen Jules Bianchi (†25). Für ihn sei Leclerc eine «verspätete Version» dessen, was Bianchi ohne seinen tragischen Unfalltod erreichen hätte können. Der 2015 an den Folgen seines Unfalls in Japan verstorbene Franzose war Patenonkel und enger Freund von Leclerc.
Leclerc stimmt Ricciardo zu, was das Potenzial seines verunglückten Freundes betrifft. «Jules hat gezeigt, was er in der Formel 1 zu zeigen hatte. Da wäre definitiv noch sehr viel mehr gekommen», so der jüngste GP-Sieger in der Geschichte von Ferrari. «Aber das Schicksal hat für ihn leider etwas anderes bestimmt.»
«Bianchi verdiente Platz bei Ferrari mehr als ich»
Wie Leclerc war auch Bianchi aus dem Nachwuchsprogramm von Ferrari in die Formel 1 gekommen. Zum Zeitpunkt seines tödlichen Unfalls im Herbst 2014 hatte der Franzose schon einen Vorvertrag in der Tasche. «Er hatte das Ferrari-Cockpit definitiv verdient – vielleicht mehr als ich», so Leclerc. «Ich bin mir sicher, er hätte vielleicht mehr gezeigt als ich; er war unfassbar talentiert.»
Die Karrieren der beiden jungen Männer waren auch aufgrund der Freundschaft ihrer Väter eng verwoben. «Der Vater von Jules und mein Vater haben immer gewitzelt, dass wir eine sehr ähnliche Karriere haben. Und komischerweise – immer, wenn Jules ein schlechtes Wochenende hatte, hatte ich auch eines.»
Zwei Jahre nach Bianchis Tod verlor Leclerc 2017 auch überraschend seinen eigenen Vater. Die beiden Schicksalsschläge hätten ihn aber reifen lassen, ist sich der Monegasse sicher. «Natürlich wünscht man sich, das wäre nie passiert, aber es hat mich stärker gemacht, auch mental. Ich habe auch gesehen, dass es Wichtigeres als die Formel 1 gibt, nämlich die Familie.»