Formel 1: McLaren setzt im WM-Titelkampf voll auf Lando Norris

Der Italien-GP war der Tropfen, der das Fass bei McLaren zum Überlaufen brachte: Bis Monza war man beim britischen Traditionsteam bereit, seine beiden Fahrer gleichzubehandeln. Doch vor der entscheidenden Saisonphase der Formel 1 kündigt Teamchef Andrea Stella einen Kurswechsel an.

Und dafür hat der McLaren-Boss einen guten Grund: Nur einer seiner beiden Piloten hat noch realistische Chancen auf den WM-Titel, und das ist Lando Norris. Mathematisch ist zwar auch sein Teamkollege Oscar Piastri noch im Rennen. Bei mehr als 100 Punkten Rückstand ist die Chance des Australiers aber eher theoretischer Natur.

Das hindert den Jungstar – in seiner zweiten Saison in der Formel 1 – aber nicht daran, Norris Punkte wegzuschnappen. Schon in Ungarn musste der Brite seinem jüngeren Stallgefährten den Sieg überlassen. Und in Monza liess sich Norris in der Startphase von Piastri überrumpeln – und wurde am Ende nur Dritter.

Statt möglicher 18 Punkte machte Norris so nur acht Zähler auf WM-Leader Max Verstappen gut. Das soll in Zukunft so nicht mehr passieren: Nach dem Italien-GP stellt Teamchef Stella klar, dass Norris für die restliche Saison Priorität erhalten soll. Piastri muss sich damit vorerst hinten anstellen.

«Beide Fahrer sind rechnerisch im Kampf um den Weltmeistertitel», gibt Stella zu. «Aber wenn man die Zahlen betrachtet, dann ist Lando offensichtlich in der besseren Position. Wir kämpfen gegen Max Verstappen, also müssen wir den Fahrer bevorzugen, der in der besseren Ausgangslage ist.»

Das sei teamintern aber schon vor dem Italien-GP angesprochen worden – was Piastris Attacke fragwürdig erscheinen lässt. «Wir haben schon in unseren Besprechungen vor dem Rennen anerkannt, dass Lando in der besseren Position ist. Also werden wir mit beiden Fahrern Gespräche führen und dann unsere Vorgehensweise festlegen», so Stella.