Formel 1 schon 2021 in Saudi-Arabien am Start?
Das Wichtigste in Kürze
- Die Formel 1 soll kurz vor einem Mega-Abkommen mit Saudi-Arabien stehen.
- Im Zuge dessen soll die Königsklasse erstmals auch im Wüstenkönigreich fahren.
- Ein solcher Deal würde erneut schwere Sportswashing-Vorwürfe nach sich ziehen.
Englischen Medienberichten zufolge steht die Formel 1 vor einem Mega-Sponsorendeal mit dem saudischen Ölkonzern Aramco. Rund 60 Millionen Franken pro Jahr soll der Deal wert sein. Als Teil dieses geplanten Abkommens soll die Königsklasse bereits im kommenden Jahr in Saudi-Arabien fahren.
Die Erstaustragung eines Saudi-GP soll demnach offenbar auf einem Strassenkurs in der 4-Millionen-Einwohner-Hafenstadt Jeddah stattfinden. Aktuell gibt es keine Formel-1-taugliche Rennstrecke im Wüstenkönigreich. Eine solche könnte jedoch ab 2022 zur Verfügung stehen.
Holt Aramco die Formel 1 in die Wüste?
Unter Berufung auf eine gut informierte Quelle berichtet die «DailyMail», der Deal stehe kurz vor dem Abschluss. Aramco ist nicht nur der staatliche saudische Ölförderkonzern, sondern auch eines der vermögendsten Unternehmen weltweit. Der Gesamtwert des Unternehmens wird auf mehr als zweieinhalb Billionen US-Dollar taxiert.
Ein Abkommen zwischen der Formel 1 und Saudi-Arabien hätte wohl erneut schwere Vorwürfe hinsichtlich «Sportswashing» zur Folge. Schon in Zusammenhang mit den Rennen in China, Bahrain, Abu Dhabi, Russland und Aserbaidschan gibt es heftige Kritik. In diesen Ländern – wie auch in Saudi-Arabien – sind Menschenrechtsverstösse an der Tagesordnung.
Die Formel 1 wäre die Krönung im intensiven Sportswashing-Programm Saudi-Arabiens. Top-Sport-Events wie der spanische Supercup, die Coppa Italiana oder WM-Boxkämpfe fanden im Wüstenkönigreich statt. Aktuell wird erstmals die Rally Dakar in Saudi-Arabien ausgetragen. Solche Events sollen das Image des Landes aufpolieren – dafür ist kein Preis zu hoch.
Ein Rennen in Saudi-Arabien würde zur geplanten weiteren Expansion des Formel-1-Kalenders beitragen. Auch in Miami will die Königsklasse in Zukunft an den Start gehen. Diese beiden neuen Grands Prix würden den Kalender auf 24 Rennen ausdehnen. Formel-1-Besitzer Liberty Media hatte kürzlich 25 Rennen pro Saison als mittelfristiges Ziel angegeben.