Formel 1: Skandal-Sponsor Rich Energy träumt vom grossen Comeback

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Grossbritannien,

Die Geschichte der Formel 1 ist reich an Sponsor-Skandalen. Der jüngste davon, jener um Rich Energy, könnte bald eine Fortsetzung bekommen.

Formel 1 Rich Energy
Das Rich-Energy-Branding auf dem Haas VF-19 von Romain Grosjean war nicht lange in der Formel 1 zu sehen. - Rich Energy

Das Wichtigste in Kürze

  • Mitten in der Saison 2019 flog Sponsor Rich Energy beim Haas-F1-Team raus.
  • Zuvor hatte der Firmengründer das Team via Twitter beleidigt.
  • Nun plant der Skandal-Sponsor tatsächlich ein Formel-1-Comeback.

Die PR-Strategie bei Rich Energy lautet vermutlich: Publicity um jeden Preis. Anders ist nicht zu erklären, wie es 2019 zu einem der grössten Sponsor-Skandale in der Formel-1-Geschichte kommen konnte.

Der dubiose Energy-Drink-Hersteller wurde Anfang der Saison gross als neuer Hauptsponsor beim US-Team präsentiert. Sogar das Auto wurde umlackiert – statt Grau und Rot dominierten Schwarz und Gold.

Rich Energy Formel 1
William Storey, der CEO von Rich Energy, träumt von einem Comeback in der Formel 1. - Rich Energy

Allerdings war nicht viel von dem, was glänzte, auch tatsächlich Gold. Rich Energy blieb mit den Zahlungen im Rückstand, leistete sich noch dazu einen bizarren Rechtsstreit. Das Logo der Getränke-Marke war ganz frech von einem Velo-Produzenten geklaut.

Hinzu kamen die wirren Tweets von Firmengründer William Storey. Der bärtige Exzentriker beleidigte das Team in den sozialen Medien nach schlechten Leistungen mit skurillen Photoshop-Kunstwerken.

Rich Energy Formel 1
Mit diesem kuriosen Photoshop-Kunstwerk attackierte Rich Energy im Sommer 2019 das eigene Partnerteam in der Formel 1. - Screenshot

Wenig später endete die Partnerschaft mit Haas F1 unrühmlich, und Rich Energy verschwand aus der Formel 1. Das soll sich nun offenbar wieder ändern – denn auf Twitter kündigt man tatsächlich ein Comeback an.

Wirrer Video-Auftritt

Zwischen den Corona-Skepsis-Tweets in Storeys Timeline verbirgt sich ein «announcement»: Ein «Freund» des Unternehmens sei kurz davor, Teilhaber bei einem Rennstall zu werden. So Storey in einem ominösen – natürlich vertikal gefilmten – Video.

00:00 / 00:00

Die (aus unerklärlichen Gründen abgeschnittene) Ankündigung von William Storey zum Formel-1-Comeback von Rich Energy. - Rich Energy

In seinem wirren Video-Auftritt erklärt er nach minutenlangem Hin und Her sogar, er habe selbst ein Team gründen wollen. Das Video wurde in zwei Teilen hochgeladen – der zweite Teil ist mittlerweile wieder verschwunden.

Am Montag folgte die nächste kryptische Ankündigung: «Eine grosse Woche für Rich Energy», heisst es auf dem offiziellen Twitter-Account. Darunter ein Foto von Romain Grosjean im entsprechend lackierten Haas-Renner.

Würden Sie ein Formel-1-Comeback von Rich Energy begrüssen?

Das legt den Schluss nahe, dass der zweifelhafte Getränkekonzern in den kommenden Tagen tatsächlich seine Formel-1-Pläne publik macht. Bisher ist nach wie vor unklar, mit welchem Team Storey in die Formel 1 zurückkehren möchte.

Rückkehr in die Formel 1 – mit wem denn?

Wirklich viele Kandidaten für eine Partnerschaft mit Storeys dubiosem Unternehmen gibt es in der Formel 1 nicht. Die Red-Bull-Teams, Mercedes und Ferrari sind ohnehin kein Thema. Und ein Comeback bei Haas ist kaum vorstellbar.

Bei Alfa Romeo ist mit «Eighty One» schon ein Energy-Drink-Hersteller an Bord. Die Schweizer Marke gehört zu den neuen Sponsoren, die auf dem jüngst präsentierten Alfa-Sauber C41 vertreten sind.

Alfa Romeo Sauber C41
Der Alfa-Sauber C41, den Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi in der Saison 2021 pilotieren. - keystone

Eine Möglichkeit wäre Williams, wo im Herbst ein US-Konsortium neuer Eigentümer wurde. Davon abgesehen blieben nur Alpine, Aston Martin und McLaren übrig. Dass sich eines dieser grossen Teams mit Rich Energy einlässt, darf aber bezweifelt werden.

Kommentare

Weiterlesen

haas f1 rich energy Formel 1
6 Interaktionen
Haas Formel 1 Sponsor
2 Interaktionen
Rich Energy Formel 1
2 Interaktionen

Mehr Formel 1

Mehr aus Grossbritannien