Formel 1 testet nach Silverstone-GP erstmals Rad-Abdeckungen

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Grossbritannien,

Die Formel 1 arbeitet mit Hochdruck an einer Lösung für die schlechte Sicht im Regen. In Silverstone werden erstmals Kotflügel getestet.

Formel 1 Regen
Im Regen wirbeln die Autos in der Formel 1 enorm viel Wasser auf. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Formel 1 hat nach dem Regen-Debakel von Spa 2021 eine Lösung entwickelt.
  • Die neuen Kotflügel werden nach dem Silverstone-GP erstmals getestet.
  • Etablieren sie sich, könnten sie auch in Nachwuchs-Serien eingesetzt werden.

Die Tragödie um Dilano van 't Hoff hat eines der grossen Probleme im Formel-Sport aufgezeigt: Die offenen Räder und der Diffusor verschlechtern die Sicht bei starkem Regen exponentiell. Speziell das von den Rädern aufgewirbelte Wasser ist ein grosses Problem.

Verfolgen Sie die Formel 1?

Das hat auch die Formel 1 erkannt – und zwar schon nach dem Spa-Debakel 2021. Weil wegen der starken Regenfälle kein Rennen möglich war, wurde der Belgien-GP nach drei Safety-Car-Runden abgebrochen. Eine Farce, die sich nie mehr wiederholen soll.

Formel 1 testet Rad-Abdeckungen

Deshalb begann die Motorsport-Königsklasse in der Folge mit der Entwicklung einer Kotflügel-Lösung: Dabei handelt es sich um einen Einheits-Teil, der bei Regen an den Vorder- und Hinterrädern montiert werden soll.

Formel 1 Spa-Francorchamps 2021
Beim Belgien-GP der Formel 1 im Jahr 2021 führte der starke Regen zu einer Farce. - Keystone

Die Abdeckung soll das aufgewirbelte Regenwasser – im Renn-Englisch «spray» – drastisch reduzieren. Das würde die Sicht verbessern und bei Regen sichere Rennen ermöglichen. Zudem könnten die Teile sogar mit Scheinwerfern und Rückleuchten ausgestattet werden.

Nach dem Silverstone-GP wird es nun einen ersten Testlauf für die Neuentwicklung geben. Mercedes und McLaren werden auf einer künstlich bewässerten Geraden einen Vergleichs-Test absolvieren. Am Mercedes werden dabei die Kotflügel verbaut sein.

Wie gross ist der Einfluss auf die Aerodynamik?

Beide Autos werden mit Kameras und Sensoren ausgestattet sein, um möglichst viele Daten zu sammeln. Diese sollen sowohl die erhoffte Sichtverbesserung als auch den Einfluss auf die Aerodynamik dokumentieren.

Mercedes Formel 1
Mercedes stellt den Testträger für die neuen Kotflügel bereit. - Keystone

Falls sich die Lösung als praktikabel erweist, könnten die Rad-Abdeckungen auch in andere Formel-Rennserien übernommen werden. Einen ähnlichen Schritt machte die Formel 1 auch beim Halo-Kopfschutz, der mittlerweile weitgehend Standard ist.

Kommentare

User #6216 (nicht angemeldet)

Nachtrennen sind ohnehin nicht notwendig. DAS ist dann tatsächlich ökologischer Unsinn. Zudem können sie so gleich bei Le Mans mitfahren, statt F1

User #2542 (nicht angemeldet)

Ich finde das Wort "Kotflügel" etwas ....problematisch

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