Formel 1 testet nach Silverstone-GP erstmals Rad-Abdeckungen
Die Formel 1 arbeitet mit Hochdruck an einer Lösung für die schlechte Sicht im Regen. In Silverstone werden erstmals Kotflügel getestet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Formel 1 hat nach dem Regen-Debakel von Spa 2021 eine Lösung entwickelt.
- Die neuen Kotflügel werden nach dem Silverstone-GP erstmals getestet.
- Etablieren sie sich, könnten sie auch in Nachwuchs-Serien eingesetzt werden.
Die Tragödie um Dilano van 't Hoff hat eines der grossen Probleme im Formel-Sport aufgezeigt: Die offenen Räder und der Diffusor verschlechtern die Sicht bei starkem Regen exponentiell. Speziell das von den Rädern aufgewirbelte Wasser ist ein grosses Problem.
Das hat auch die Formel 1 erkannt – und zwar schon nach dem Spa-Debakel 2021. Weil wegen der starken Regenfälle kein Rennen möglich war, wurde der Belgien-GP nach drei Safety-Car-Runden abgebrochen. Eine Farce, die sich nie mehr wiederholen soll.
Formel 1 testet Rad-Abdeckungen
Deshalb begann die Motorsport-Königsklasse in der Folge mit der Entwicklung einer Kotflügel-Lösung: Dabei handelt es sich um einen Einheits-Teil, der bei Regen an den Vorder- und Hinterrädern montiert werden soll.
Die Abdeckung soll das aufgewirbelte Regenwasser – im Renn-Englisch «spray» – drastisch reduzieren. Das würde die Sicht verbessern und bei Regen sichere Rennen ermöglichen. Zudem könnten die Teile sogar mit Scheinwerfern und Rückleuchten ausgestattet werden.
Nach dem Silverstone-GP wird es nun einen ersten Testlauf für die Neuentwicklung geben. Mercedes und McLaren werden auf einer künstlich bewässerten Geraden einen Vergleichs-Test absolvieren. Am Mercedes werden dabei die Kotflügel verbaut sein.
Wie gross ist der Einfluss auf die Aerodynamik?
Beide Autos werden mit Kameras und Sensoren ausgestattet sein, um möglichst viele Daten zu sammeln. Diese sollen sowohl die erhoffte Sichtverbesserung als auch den Einfluss auf die Aerodynamik dokumentieren.
Falls sich die Lösung als praktikabel erweist, könnten die Rad-Abdeckungen auch in andere Formel-Rennserien übernommen werden. Einen ähnlichen Schritt machte die Formel 1 auch beim Halo-Kopfschutz, der mittlerweile weitgehend Standard ist.