Formel 1 forderte schon 2022 Kiesbetten für den Österreich-GP
War die Strafen-Farce beim Österreich-GP der Formel 1 vermeidbar? Schon im Vorjahr forderten die Verantwortlichen eine Lösung für das Problem.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Formel 1 erlebt am Red-Bull-Ring eine Zeitstrafen-Farce.
- Acht Piloten werden am späten Abend nachträglich noch bestraft.
- Die Rennleitung forderte schon nach dem Rennen im Vorjahr Umbauten an der Strecke.
Der Österreich-GP wird die Formel 1 wohl noch eine Weile beschäftigen. Erst rund fünf Stunden nach dem Fallen der Zielflagge stand am Sonntag das Ergebnis fest. Nach einem Protest von Aston Martin wurden mehr als 1200 Track-Limit-Verstösse neu geprüft.
Die Konsequenz war eine regelrechte Strafen-Flut: Acht Fahrer fassten insgesamt zwölf Zeitstrafen aus, drei von ihnen in den Punkterängen. Lewis Hamilton und Pierre Gasly verloren durch die Strafen je eine Position, Carlos Sainz sogar zwei.
Formel 1 forderte schon im Vorjahr Kiesbetten
In ihrer Urteilsverkündung wies die Rennleitung deutlich darauf hin, dass die Verantwortung beim Streckenbetreiber liegt. «Die Stewards empfehlen nachdrücklich, eine Lösung für die Track-Limits-Situation auf dieser Rennstrecke zu finden», so der Wortlaut.
Und diese Forderung gibt es offenbar nicht zum ersten Mal: Schon 2022 schrieb Rennleiter Niels Wittich in seinem Nachbericht zum Österreich-GP an die Streckenbetreiber. Auch im Vorjahr wurde das Rennen von zahlreichen Track-Limit-Verstössen überschattet.
Bereits damals forderte der Formel-1-Rennchef Kiesbetten für die Kurven 9 und 10. Ein schmaler Streifen Kies solle als natürliche Abschreckung herhalten, so Wittich damals. Die Forderung wurde abgewiesen – weil die MotoGP Asphalt-Auslaufzonen bevorzuge.
Erhöht neuer F1-Vertrag den Druck auf Spielberg?
Nach dem chaotischen Sonntagabend dürfte der Druck auf den Veranstalter nun aber steigen. Denn die Formel 1 verlängerte erst kurz vor dem Rennen den Vertrag mit dem Österreich-GP bis 2030. Am Sonntag erwies sich der Kurs aber als beinahe F1-untauglich.
Zumal die Königsklasse noch andere Rennstrecken mit der Motorrad-WM teilt, nämlich Silverstone, Barcelona oder Austin. Auch dort gibt es an den kritischen Stellen Massnahmen, um die Streckenbegrenzung einzuhalten.