Formel 1: Warum Max Verstappen der grosse Monza-Verlierer ist
Lewis Hamilton wird in Monza zwar nur Siebenter, ist in der Formel 1 aber weiter souverän auf Titelkurs. Der grosse Verlierer ist ein anderer: Max Verstappen.

Das Wichtigste in Kürze
- Max Verstappen sieht im Titelkampf in der Formel 1 seine Felle davonschwimmen.
- Der Holländer verpasst in Monza die Chance, auf Lewis Hamilton aufzuholen.
- Seine WM-Chance ist mit dem Ausfall in Italien wohl endgültig geplatzt.
Da wäre sie gewesen, die grosse Chance des Max Verstappen, den Titelkampf in der Formel 1 spannend zu machen. Lewis Hamilton und Valtteri Bottas nicht auf dem Podium, der Serienweltmeister gar nur Siebter. Ein einziges Mal schwächelt Mercedes – und dann kann Red Bull nicht profitieren.
Kurz nach dem Neustart des Italien-GP muss Max Verstappen seinen Renner mit einem Defekt abstellen. Sichtlich frustriert klettert der Holländer an der Box aus seinem lahmenden Bullen. Motorsport-Berater Helmut Marko sagt kurz darauf, es sei aktuell besser, Verstappen nicht zu nahe zu kommen.
Verstappens Titeltraum ist ausgeträumt
Denn der Holländer weiss, dass sein Titeltraum spätestens in Monza wohl endgültig geplatzt ist. Da wäre die Gelegenheit gewesen, Hamilton gute 20 Zähler abzunehmen. Stattdessen baut der Brite in einem verkorksten Rennen seine Führung sogar noch aus. 47 Zähler beträgt sein Vorsprung nun auf Valtteri Bottas.

An einem normalen Rennsonntag hat Verstappen den beiden Mercedes-Stars ohnehin wenig entgegenzusetzen. Der formschwache Valtteri Bottas nimmt seinem Star-Teamkollegen selten Punkte weg. Und im direkten Duell mit Hamilton sitzt Verstappen schlicht im schlechteren Auto.
Und mit seiner Aufholjagd vom letzten Platz bis in die Punkteränge unterstrich Hamilton erneut seine Überlegenheit. Dass Hamilton das schnellste Auto hat, ist unbestritten, aber auch der Unterschied zu Bottas spricht Bände. Der Titelkampf in der Formel 1 ist nach acht von 17 Rennen praktisch entschieden.
Keine Titelchance in der Formel 1?
Für Verstappen heisst das, dass er mindestens ein weiteres Jahr auf seinen ersehnten ersten WM-Titel warten muss. Und auch 2021 – wo weitestgehend unveränderte Autos an den Start gehen – wird es mit einem ernsthaften WM-Angriff schwer.
Das liegt auch daran, dass er keinen Teamkollegen hat, der Mercedes ernsthaft in Bedrängnis bringen könnte. Alexander Albon wartet weiter auf sein erstes Podest in der Formel 1. In Monza belegt der Thailänder nur Rang 13. Gewonnen wird das Chaos-Rennen von Pierre Gasly – den Albon vor Jahresfrist bei Red Bull ersetzte.

Verstappen merkt langsam, dass ihm Red Bull aktuell kein WM-fähiges Auto liefert. Ohne die übermächtigen Mercedes und Lewis Hamilton in der Form seines Lebens könnte der Holländer dominieren. Aber so spielt Verstappen aktuell bestenfalls nur die zweite Geige. Dass der 22-Jährige da frustriert ist, überrascht nicht...