Formel 1: Wird das Auto-Gewicht zum Sicherheitsrisiko?
Die jüngste Auto-Generation ist mit fast 800 Kilo auch die schwerste in der Geschichte der Formel 1. Die Piloten sehen das kritisch – nicht nur fahrerisch.
Das Wichtigste in Kürze
- George Russell warnt vor dem steigenden Gewicht der Formel-1-Autos.
- Der Mercedes-Pilot fürchtet, dass die schweren Renner zur Gefahr werden.
- Mittlerweile wiegen Formel-1-Fahrzeuge beim Rennstart mehr als 900 Kilogramm.
Vor einem Jahr führte die Formel 1 eine runderneuerte Auto-Generation ein: Die neuen Boliden setzen auf Ground-Effect statt Flügel-Aerodynamik. Zudem ist die neueste Evolution der Königsklasse so sicher wie noch nie.
Das bringt aber auch einen erheblichen Nachteil mit sich – nämlich auf der Waage. 798 Kilogramm wiegt ein Formel-1-Renner mit Fahrer und Reifen. Zusätzlich kommen beim Rennstart noch einmal 110 Kilogramm Sprit hinzu.
Wenn die Lichter ausgehen, bringt ein Formel-1-Bolide also mehr als 900 Kilogramm auf die Waage. Das wirkt sich auf das Fahrverhalten aus, warnt Mercedes-Pilot George Russell. «Bei langsamer Fahrt verhält sich das Auto nicht grossartig», meint er zu «Motorsport.com».
Formel 1 wegen Gewicht gefährlicher als früher?
Der Sieger des Brasilien-GP ortet aber noch ein viel grösseres Problem: «Wenn man einen Einschlag hat, ist das wie ein Unfall mit einem Bus, verglichen mit einem Smart. Mit 800 oder 900 Kilo schlägst du härter ein als vor 15 Jahren mit 650 Kilo.»
Dass die Sicherheits-Verschärfungen zum Gewicht beitragen, ist für Russell verständlich. Doch der Brite befürchtet, dass die Autos bald mehr aushalten könnten als die Piloten selbst. «Wir müssen eine Balance finden – ich weiss nicht, wo die Linie ist.»
«Wir machen die Autos immer schwerer und stabiler», so Russell. «Aber irgendwann kommt man an den Punkt, an dem schwerer nicht gleichzeitig sicherer ist.»