Formel E: «Gen3-Auto» wird leichter, kleiner, schneller
Das aktuelle Auto der Formel E trägt den Namen «Gen2» und soll noch bis 2022 eingesetzt werden. Danach folgt «Gen3» – nun gab es erste Details.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Dienstag gab die Formel E erste Details zum Auto der dritten Generation bekannt.
- Die Leistung steigt an, die Autos werden aber erheblich leichter und etwas kleiner.
- Für Chassis, Batterie und Reifen werden nun Einheitslieferanten gesucht.
Am Dienstag wurden erste Details für die Formel E der Zukunft bekannt. Ab der Saison 2022/23 wird in der Elektro-Serie ein neuer Bolide zum Einsatz kommen. Der soll den Titel «Gen3» – also dritte Generation – tragen, bis zum 31. März können interessierte Hersteller nun an den Ausschreibungen teilnehmen.
Drei Komponenten wurden am Dienstag offiziell ausgeschrieben: Das Chassis, die Reifen und das Batteriesystem. Diese Teile werden dann bei allen Teams einheitlich zum Einsatz kommen.
Formel E ab 2022: Kleiner, leichter, stärker, schneller
Die nächste Generation der Formel E soll eine Leistung von 350 kW – rund 475 PS – liefern. Diese Leistung wird ausschliesslich über die Hinterräder auf den Asphalt gebracht. An der Vorderachse gibt es künftig ebenfalls einen Elektromotor. Dieser dient aber ausschliesslich der Rekuperation im Bremsvorgang.
Apropos Bremsen: Künftig wird es an den Hinterrädern in der Formel E keine hydraulischen Bremsen mehr geben. Nur an den Vorderrädern wird noch auf die «altmodische» Art verzögert. Hinten soll künftig nur noch mit dem Motor gebremst werden.
Eine Herausforderung für potenzielle Chassis-Hersteller werden die Dimensionen des neuen Renners. Künftig werden die Formel-E-Autos sieben Zentimeter schmaler und 16 Zentimeter kürzer als bisher. Das Maximalgewicht der Autos – inklusive Fahrer – wird von 900 auf 780 Kilogramm sinken. Damit sind die Renner erstmals leichter als in der Formel 1: Dort liegt das Gewicht bei 740 Kilo – ohne Sprit.
In Zukunft tankt die Formel E nach
Eine weitere Neuerung ist die Rückkehr von Boxenstopps, die mit dem Gen2-Auto eigentlich passé waren. Allerdings wird in Zukunft nicht mehr wie in den Anfangszeiten der Formel E das Fahrzeug gewechselt. Stattdessen erhalten die Fahrzeuge im Rahmen eines Schnelllade-Stopps neue Energie. Rund 4 kWh sollen innerhalb von 30 Sekunden «nachgetankt» werden.
Wie bisher wird die Formel E auch beim «Gen3»-Auto auf Allwetter-Reifen setzen. Bisher liefert Michelin die 18-Zoll-Pneus. Für die nächste Generation werden entweder 18- oder 20-Zoll-Felgen genutzt.