Lewis Hamilton vor Saudi-Premiere: «Unser Sport muss mehr tun»
Am Sonntag trägt die Formel 1 erstmals einen Grand Prix von Saudi-Arabien aus. Titelverteidiger Lewis Hamilton fühlt sich dort nicht besonders wohl.
Das Wichtigste in Kürze
- Lewis Hamilton übt vor dem Saudi-Arabien-GP scharfe Kritik an der Rechtslage im Land.
- Der Mercedes-Superstar setzt sich öffentlich für Menschenrechte ein.
- Bei den Rennen auf der arabischen Halbinsel trägt er auch einen Spezial-Helm.
Die Königsklasse des Motorsports gastiert erstmals in Saudi-Arabien. Es gibt aber Themen, die sind grösser als eine Formel-1-WM. Das betonte auch WM-Favorit Lewis Hamilton bei der Pressekonferenz vor dem Auftakt.
«Ich glaube wirklich, dass jeder Mensch Menschenrechte, Redefreiheit und Bewegungsfreiheit haben sollte. Es gibt Orte, an denen das nicht erlaubt ist», sagte der 36-Jährige, der sich wie kein anderer Formel-1-Fahrer dafür einsetzt.
Deutliches Unbehagen bei Lewis Hamilton
Hamilton freute sich über den warmen Empfang in Dschidda. Sein Unbehagen war aber deutlich. «Es ist nicht meine Entscheidung, hier zu sein. Der Sport hat die Entscheidung getroffen, hier zu sein», bemerkte der Mercedes-Star.
«Ich kann nicht so tun, als hätte ich das tiefste Verständnis für jemanden, der hier aufgewachsen ist», so Hamilton. «Aber ich halte es für unsere Pflicht, das Bewusstsein für gewisse Themen zu stärken, vor allem Menschenrechte.»
Hamilton wird auch in Saudi-Arabien und Abu Dhabi seinen neuen Helm in Regenbogen-Lackierung tragen. Er möchte damit die LGBTQIA+-Community auf der Arabischen Halbinsel unterstützen.
«Unser Sport muss mehr tun»
«Nur weil ich den Helm wechsle, wird das nicht die Welt verändern», räumte Hamilton bei Sky Sports ein. «Wenn man liest, was das Gesetz für die LGBTQ+-Gemeinschaft bedeutet, ist das ziemlich erschreckend», kritisierte Hamilton.
Homosexuelle Handlungen sind in Saudi-Arabien strafbar. Lewis Hamilton betonte: «Es muss sich viel ändern, und unser Sport muss mehr tun.»