Mercedes: Toto Wolff findet Teamchef-Kollegen «erbärmlich»
Seit Wochen streiten die Formel-1-Teamchefs über die «hoppelnden» Autos. Rund um den Kanada-GP schiesst Toto Wolff von Mercedes scharf gegen die Konkurrenz.
Das Wichtigste in Kürze
- Die «hoppelnden» Autos sorgen in der Formel 1 weiterhin für hitzige Diskussionen.
- Die FIA hat mit einer Regel-Anpassung reagiert – was einigen Teams sauer aufstösst.
- Mercedes-Teamchef Toto Wolff holt nun zum Rundumschlag gegen die Konkurrenz aus.
Es wird unschön in der Formel 1: Im Streit um die «hoppelnden» Formel-1-Autos hat die FIA vor dem Kanada-GP mit einer Technischen Direktive reagiert. Damit sollte den Risiken des «Porpoising» genannten Phänomens entgegen gewirkt werden.
Bei einigen Teams kam das nicht gut an – denn die Direktive scheint Teams wie Mercedes zu bevorzugen. Die Silberpfeile litten zuletzt nämlich deutlich stärker unter dem «Hoppeln» als etwa Ferrari und Red Bull. Entsprechend der Direktive brachte man auch neue Bauteile.
Hatte Mercedes einen Vorteil dank der FIA?
Die sorgten bei der Konkurrenz für Kritik – und für die Vermutung, die FIA habe die Silberpfeile im Voraus informiert. Anders sei es kaum möglich gewesen, so rasch Teile zu entwickeln, die der neuen Richtlinie entsprachen. Mercedes dementierte das.
Und Teamchef Toto Wolff schiesst nun scharf gegen die Konkurrenz, die wegen der Teile sogar einen Protest angedroht hatte. «Dass die Teamchefs hier politische Spielchen spielen, ist einfach nur unaufrichtig», schimpft der Österreicher bei «Motorsport.com».
«Manipulationen im Hintergrund sind erbärmlich»
«In der Formel 1 versucht man, sich einen Vorteil zu verschaffen oder ihn zu halten. Aber die Situation ist zu weit gegangen», so Wolff. «Mindestens ein Fahrer in jedem Team hat gesagt, dass er nach Baku Schmerzen hatte.»
Wolff unterstellt den anderen Teamchefs, dass diese ihren Fahrern verbieten würden, öffentlich über ihre Schmerzen zu sprechen. «Das ist ein Sicherheitsrisiko. Dass man dann im Hintergrund manipuliert oder die Fahrer brieft, das ist erbärmlich.»
Das Problem betreffe schliesslich nicht nur Mercedes, so der Österreicher. «Das ist ein Design-Problem mit den Ground-Effect-Autos. Wir müssen das lösen, bevor wir einen Zwischenfall haben – egal, was für einen.»