Michael Schumacher: Laut Heidfeld «aggressiv, skrupellos, unfair»
Das Wichtigste in Kürze
- Nick Heidfeld erinnert sich im Formel-1-Podcast «Beyond The Grid» an Michael Schumacher.
- Der Ex-Sauber-Pilot hat die zwei Seiten des Rekordweltmeisters kennengelernt.
Kaum eine Persönlichkeit in der 70-jährigen Geschichte der Formel 1 ist so umstritten wie ihr Rekordweltmeister. In seiner mehr als 20 Jahre umspannenden Karriere sorgte Michael Schumacher für zahllose strittige Szenen. Der siebenfache Weltmeister machte sich unter Fans und Fahrern gleichermassen nicht nur Freunde damit.
Haben Sie früher Schumi die Daumen gedrückt?
«Ausserhalb des Autos ist er der netteste Mensch», urteilt Ex-Sauber-Pilot Nick Heidfeld. Das sei aber nur eine Facette des Rekordchampions, meint sein deutscher Landsmann im Formel-1-Podcast «Beyond The Grid». «Er ist auf der Rennstrecke ein ganz anderer Mensch. Skrupellos, aggressiv, manchmal unfair.»
Konkrete Beispiele muss der 183-fache Grand-Prix-Teilnehmer keine nennen – es gibt sie reichlich. Die WM-Entscheidung 1994 in Adelaide, als eine Kollision mit Damon Hill Schumacher zum Weltmeister macht. Das Titel-Finale in Jerez 1997, als ein Rammstoss gegen Jacques Villeneuve zu seinem WM-Ausschluss führt.
Michael Schumacher privat «einfach eine nette Person»
«Auf der Rennstrecke hat er einige dumme Dinge angestellt, die inakzeptabel waren», erinnert sich Heidfeld. Neben der Strecke habe er den heute 51-Jährigen aber stets ganz anders wahrgenommen. Der private Michael Schumacher sei «ein liebevoller Familienmensch, einfach eine nette Person», so Heidfeld.
In der Formel 1 kreuzten sich die Wege der beiden Landsmänner mehr als einmal. Bei Heidfelds erstem Grand-Prix-Podium in Brasilien 2001 war Schumacher mit dabei. Der damalige Sauber-Pilot Heidfeld belegte hinter Sieger David Coulthard und dem Ferrari-Star Rang drei. Es war zugleich das einzige Mal, dass die beiden sich das Podest teilten.
Jahre später war Heidfeld Test- und Ersatzfahrer im «deutschen Nationalteam» bei Mercedes. Michael Schumacher kehrte unter der Führung von Ross Brawn aus dem Ruhestand zurück. Vervollständigt wurde das «Dream-Team» vom späteren Weltmeister Nico Rosberg.