Mick Schumacher

Mick Schumacher: «Werde perfekt vorbereitet» starten

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Gland,

Es wird gerade für einen Debütanten wie Mick Schumacher eine Saison mit grossen Herausforderungen. Kaum Testfahrten, weniger Fahr-Training an den Rennwochenenden. Dafür ein Kalender mit der Rekordzahl von 23 Grand Prix. Genau darauf bereitet er sich gerade vor.

Freut sich auf sein Formel-1-Debüt: Mick Schumacher. Foto: Kamran Jebreili/AP/dpa
Freut sich auf sein Formel-1-Debüt: Mick Schumacher. Foto: Kamran Jebreili/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Jetzt gilt's - auch und erst recht für Mick Schumacher.

Training, Training, Training. Januar und Februar sind die Monate, in denen die Formel-1-Fahrer die Grundlagen schaffen, um den Herausforderungen einer langen, diesmal bis Mitte Dezember dauernden Saison gewachsen zu sein.

Ausdauer, Kraft, Konzentration, Koordination. Die Pläne zur körperlichen Ertüchtigung sind proppevoll - Regeneration inklusive. Beim Königsklassen-Debütanten Mick Schumacher heisst das auch mal spazieren gehen oder sich ausruhen, sprich schlafen. Alles dient nur einem Zweck. «Ich werde perfekt vorbereitet in die Saison starten», sagt der 21-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.

Es soll eine Saison der Superlative werden. 23 Rennen - so viele wie noch nie - sind geplant und sollen es auch trotz der ersten Absagen und Verschiebungen durch die Coronavirus-Pandemie werden. Wer konditionell nicht top ist, wird Probleme bekommen. Vor allem in der intensiven zweiten Saisonhälfte, wenn es ab Ende September via Russland, Singapur, Japan, die USA, Mexiko, Brasilien, Australien nach Saudi-Arabien und in die Vereinigten Arabische Emirate geht. Am 12. Dezember soll das Finale sein, für Mick Schumacher endet dann das erste Lehrjahr im Wagen des amerikanischen Teams Haas.

Beginnen wird es ein bisschen später als erhofft. Eigentlich sollte der Formel-2-Meister der vergangenen Saison sein Renndebüt in der Königsklasse einen Tag vor seinem 22. Geburtstag feiern. Das Australien-Rennen am 21. März musste aber verschoben werden. Dafür geht es nun sechs Tage nach Mick Schumachers Ehrentag im Bahrain los. An einem Ort, an dem sein Vater 2010 sein viel beachtetes Comeback in der Formel 1 nach seinen sieben WM-Titeln bis Ende 2006 gegeben hatte. «Ich hätte mich natürlich sehr auf einen Saisonauftakt in Australien gefreut, aber so bleibt eben etwas mehr Zeit für die Vorbereitung», sagt Mick Schumacher.

Und die besteht zu einem grossen Teil aus Radfahren. Die Berge in der Schweizer Wahlheimat am Genfer See sind in Sichtweite. Und wenn es mal flach ums Tempo gehen soll - Strecken sind reichlich vorhanden. Auch im Gelände. Es gebe wenig Schöneres, als durch den Wald zu fahren, schreibt Mick Schumacher auf seiner Homepage. Wenn es die Bedingungen oder der Trainingsplan erfordern, wird aber auch im Gym auf der Rolle trainiert, schweisstreibend, weniger abwechslungsreich, dafür äusserst effektiv.

Vater Michael, der sich weiter daheim abgeschirmt von der Öffentlichkeit von seinem Ski-Unfall Ende 2013 und dem dabei erlittenen schweren Schädel-Hirn-Trauma erholt, gehörte zu seiner aktiven Zeit zu denen, die grössten Wert auf eine maximal ausgeprägte Fitness legten. Das war mitnichten schon immer so in der Formel 1, in der die Piloten zu früheren Zeiten auch mal den Ruf der Lebemänner genossen. Längst aber hat praktisch jeder Fahrer seinen eigenen Trainer. Der von Mick ist derselbe, der auch seinen Vater während dessen Comeback für Mercedes in der Formel 1 betreute.

Der mittlerweile 52 Jahre alte Michael Schumacher war unter anderem auch für seine sichtbar ausgeprägte Nackenmuskulatur bekannt. Der Bereich des Körpers, der bei einem Formel-1-Piloten wohl am meisten belastet wird. Entsprechend trainiert auch der Sohn. «Das ist für Mick besonders wichtig, weil er von der Formel 2 kommt und dort zum Beispiel die Kurvengeschwindigkeiten oder auch die Bremsverzögerungen geringer waren», erklärt Managerin Sabine Kehm. Mick Schumacher nutzt für das Nackentraining unter anderem elastische Bänder - notfalls auch um einen Baum gespannt. Der Vorteil: Sie simulieren auch etwas die Vibrationen im Wagen.

Eines lässt sich derzeit indes kaum simulieren. Auch ein Mick Schumacher muss mit den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie klarkommen. Ob er wie geplant noch vor den Testfahrten, die nun zwei Wochen vor dem Auftakt auch in Bahrain stattfinden sollen, tatsächlich zum Radfahren nach Mallorca fliegen kann, wird sich zeigen. Er versichert aber auch mit Blick auf die generelle Vorbereitung auf sein Premierenjahr: «Alles ist absolut im Plan.»

Geübt wird viel im Simulator, mit dem Team ist in erster Linie per Video in Kontakt. Besuche sind derzeit schwer: Der Hauptsitz von Haas befindet sich in Kannapolis im US-Bundesstaat North Carolina, in England hat das Privatteam einen Standort in Banbury.

Und auch in der kommenden Saison wird Mick Schumacher wie auch die anderen Debütanten mit grösseren Herausforderungen konfrontiert. Die Freitagstrainings wurden zum Beispiel von insgesamt drei Stunden auf zwei zusammengestrichen. Und dass jeder Auftritt des Rekordweltmeister-Sohns besonders beobachtet werden wird, dürfte unstrittig sein. Daher gilt jetzt: Training, Training, Training. Erst recht für Mick Schumacher.

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