Rally Dakar: Darum gilt in der Wüste ab heute ein Tempo-Limit
Am Sonntag startet die 43. Ausgabe der Rally Dakar in der Wüste von Saudi-Arabien. Kurios: In den Dünen gilt erstmals ein Tempo-Limit.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntag beginnt in Jeddah (Saudi-Arabien) die 43. Ausgabe der Rally Dakar.
- Erstmals gilt dabei auf den Wertungsprüfungen auch ein Tempo-Limit.
- Damit soll das Spitzenfeld enger zusammengerückt werden.
Mit einer 277 Kilometer langen Wertungsprüfung beginnt am Sonntag die 43. Ausgabe der Rally Dakar – zum zweiten Mal in der Wüste von Saudi-Arabien. Und dort gilt für die Teilnehmer erstmals ein Tempo-Limit zwischen den Dünen.
Aus Sicherheitsgründen beschränkte die FIA die Top-Klassen der Dakar-Teilnehmer auf eine Höchstgeschwindigkeit von 180 Stundenkilometern. Das soll vor allem das Unfallrisiko auf den schnellen Flachstücken reduzieren.
Mini-Vorteil dank Tempo-Limit kleiner?
Zugleich hofft man, dass das Speed-Limit den Kampf um den Gesamtsieg bei der Rally Dakar enger zusammenführt. Denn im Vorjahr hatte das Mini-XRaid-Team gegenüber Toyota einen deutlichen Vorteil in Sachen Höchstgeschwindigkeit.
Grund dafür sind die verschiedenen Konzepte, auf die die beiden Dakar-Schwergewichte setzen. Der Mini-Buggy ist dank Hinterradantrieb deutlich leichter als der allrad-getriebene Toyota Hilux. Das bescherte Carlos Sainz im Vorjahr den Gesamtsieg.
Die Senkung auf 180 km/h geht der Mini-Konkurrenz noch nicht weit genug. «170 oder auch 175 Stundenkilometer wären besser gewesen», zeigt sich Toyota-Teamchef Glyn Hall unzufrieden. «Aber es ist, wie es ist.»
Er hofft, dass das Tempo-Limit die Mini-Flotte ausreichend einbremst. «Das wird verhindern, dass sie auf den schnelleren Etappen einfach abhauen», so Hall. Auch er sieht in der neuen Regel einen Sicherheitsvorteil.
«Nasser Al-Attiyah musste im Vorjahr viel mehr Risiko gehen als die Mini-Buggies, um vor ihnen zu bleiben. Wenn man Vollgas gibt und solche Risiken eingeht, kann man in Schwierigkeiten geraten.»
Rally Dakar will auch Motorräder bremsen
Auch bei den Motorrädern gelten für die 43. Ausgabe der Rally Dakar neue Regeln – beispielsweise bei den Reifen. Künftig stehen den Zweirad-Assen nur noch sechs Hinterreifen für die zwölf Etappen zur Verfügung.
Das soll das hohe Tempo senken, das im Vorjahr Paulo Goncalves das Leben kostete, und die Fahrer zum Langsamer-Fahren zwingen. Die Piloten zeigen sich mit der neuen Regel allerdings nicht zufrieden. «Es ist völliger Unsinn», beklagt Ex-Sieger Matthias Walkner.
«Wir sind immer am Limit», so der Österreicher gegenüber «Motorsport.com». «Wenn der Hinterreifen so abgenutzt ist, wird es schwieriger, das Motorrad zu kontrollieren. Zum Glück gibt es hier in Saudi-Arabien so viel Sand, das bestraft den Reifen nicht so sehr.»
Auch der Motorrad-Titelverteidiger Ricky Brabec ist nicht glücklich über die neuen Bestimmungen. «Ich denke, sie sind gefährlicher und schlechter als zuvor. Jetzt müssen wir mit beschädigten Reifen das gleiche Tempo fahren.»
«Hier in Saudi-Arabien ist das noch einmal verrückter», schimpft der Honda-Pilot. «Wir haben letztes Jahr gesehen, wie schnell es hier zugeht. Und ich glaube nicht, dass wir im Wettkampf langsamer fahren – egal, was sie versuchen.»