Rallye-Weltmeisterschaft gibt Hybrid-Antriebe nach drei Jahren auf
Der Hybrid-Wechsel der Rallye-WM entpuppt sich als Reinfall. Schon im kommenden Jahr verschwindet der teure Hybrid-Antrieb wieder aus der Weltmeisterschaft.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Hybrid-Antriebe in der WRC werden am Saisonende bereits wieder abgeschafft.
- Das neue Hybrid-Konzept erweist sich als zu teuer und zu schwer für die Rallye-WM.
- Erst 2022 hatte die WRC den Umstieg auf den Hybrid-Antrieb vollzogen.
Paukenschlag in der Rallye-Weltmeisterschaft: Nach nur drei Jahren werden die Hybrid-Antriebe am Saisonende bereits wieder abgeschafft. Der FIA-Weltrat entschied auf seiner Sitzung am Mittwoch über eine entsprechende Anpassung im Rally1-Reglement. Die Rally1-Klasse bildet die höchste Klasse in der Rallye-WM.
Zur Saison 2022 lösten die neuen Rally1-Autos die bis dahin eingesetzten WRC-Renner ab. Besonderes Merkmal dieser neu geschaffenen Klasse war der Einsatz eines Hybrid-Antriebs. Damit wollte man einen ähnlichen Weg beschreiten wie die Langstrecken-WM oder einst die Formel 1, um neue Hersteller anzulocken.
Doch die Hybrid-Klasse entpuppt sich in der WRC als Fehlschlag – denn die Kosten explodieren. Knapp eine Million Franken müssten Privatiers für die hochkomplexen Hybrid-Renner auf den Tisch legen. Die Konsequenz waren sinkende Teilnehmerzahlen, kaum zehn Autos traten zuletzt in der Rally1-Klasse an.
Die FIA zieht nun die Notbremse und vollführt eine bislang beispiellose Kehrtwende: Ab der Saison 2025 werden die Hybrid-Antriebe abgeschafft, die teuren und schweren Bauteile fliegen aus den Autos. Der Leistungsverlust wird durch das geringere Gewicht wettgemacht, zudem stehen Anpassungen an Aerodynamik und Luftmengenbegrenzer bevor.
Comeback der Kit-Cars in der WRC?
Gleichzeitig wird die bisherige Rally2-Klasse aufgewertet: Die zweithöchste Kategorie soll ein zusätzliches WRC-Kit erhalten, um die Performance-Lücke zur Rally1-Klasse zu schliessen. Geschehen soll das mithilfe eines grösseren Restriktors, grösserer Auspuff-Anlage, Paddle-Schaltung und einem überarbeiteten Heckflügel.
Ab 2026 wird das Rally1-Reglement dann komplett überarbeitet. Künftig gibt es eine einheitliche Sicherheitszelle, die von Teams und Tunern in Eigenregie aufgebaut werden darf. So sollen neue Hersteller zu deutlich geringeren Kosten ihre eigenen Autos einsetzen dürfen. Das Konzept erinnert an die höchst erfolgreiche LMDh-Klasse in der WEC.