Red Bull – Horner: «Haben Struktur um Newey herum aufgebaut»
Am Saisonende verlässt Design-Genie Adrian Newey nach zwei Jahrzehnten das Formel-1-Team von Red Bull – und damit eine auf ihn zugeschneiderte Team-Struktur.
Das Wichtigste in Kürze
- Red Bull verliert am Saisonende seinen Star-Designer Adrian Newey.
- Der 65-Jährige wird mit einem Wechsel zur Konkurrenz in Verbindung gebracht.
- Teamchef Christian Horner gesteht: Die Struktur des Teams war um Newey herum aufgebaut.
Die Affäre rund um Teamchef Christian Horner kostet Red Bull die erste grosse Stütze seiner Dominanz: Star-Designer Adrian Newey kehrt dem Energy-Drink-Rennstall am Saisonende den Rücken, aus dem F1-Tagesgeschäft zieht er sich schon jetzt zurück. Der Brite wird mit einem Wechsel zur Konkurrenz – allen voran Ferrari – in Verbindung gebracht.
Für die Bullen ist der Verlust des Aerodynamik-Genies ein herber Schlag. Alle bisherigen Weltmeister-Autos des österreichisch-britischen Rennstalls entstammen der Feder der Formel-1-Legende. Insgesamt hält die Design-Ikone bei 25 Weltmeistertiteln mit McLaren, Williams und Red Bull. Zwei weitere dürften 2024 noch hinzukommen.
Red Bull baute Struktur um Newey herum auf
Beim Red-Bull-Projekt in der Motorsport-Königsklasse war Newey von Anfang an federführend. Kein Wunder also, dass der 65-Jährige eine wesentliche Säule des aktuellen Weltmeister-Teams war. Laut Teamchef Horner ist die technische Struktur des Rennstalls um den Briten herum entstanden.
«Wir hatten eine Struktur, die sich über die Jahre um Adrian herum entwickelt hat», so Horner beim Miami-GP. «Diese Struktur war auch in der Lage, seiner Arbeitsweise ein Stück weit entgegenzukommen. Er ist der einzige Designer in der Formel 1, der noch an einem Zeichenbrett arbeitet», schildert Horner.
Allerdings sei der Einfluss des 65-Jährigen in den vergangenen Jahren zurückgegangen, betont der Teamchef. «Natürlich wurden die Vorschriften immer strenger, und Adrians Rolle innerhalb des Teams hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Deshalb mussten andere mehr Verantwortung übernehmen.»
Deshalb glaubt Horner auch nicht, dass seinem Team nach dem Abgang von Newey ein Absturz droht. Und auch, dass der Brite bei der direkten Konkurrenz anheuert, hält Horner für unwahrscheinlich. «Ich denke, er wird sich eine Auszeit von der Formel 1 gönnen. Dieses Recht hat er sich verdient», so Horner.