Red Bull: «Unsere Gegner hoffen, dass wir auf die Nase fallen»
Nach der langen Mercedes-Dominanz ist Red Bull wieder die Nummer Eins in der Formel 1. Umso grösser ist das Risiko eines eigenen Motoren-Projekts für das Team.
Das Wichtigste in Kürze
- Red Bull setzt ab 2026 seinen eigenen Motor in der Formel 1 ein.
- Die Zusammenarbeit mit Ford hat Vorteile – birgt aber auch Risiken.
- Teamchef Christian Horner glaubt aber an seine Mannschaft.
Ab der Saison 2026 wird Red Bull erstmals auch als Motoren-Hersteller in der Formel 1 an den Start gehen. Das Team von Weltmeister Max Verstappen spannt nach der Trennung von Honda mit Ford zusammen. Der US-Konzern liefert vor allem im Hybrid-Bereich Unterstützung, die Motoren baut «Red Bull Powertrains».
Für den amtierenden Konstrukteurs-Weltmeister ist der Wechsel zu einem eigenen Triebwerk ein grosses Risiko. Das gibt auch Teamchef Christian Horner gegenüber «Motorsport.com» zu.
Motoren-Einstieg ein grosses Risiko
«Wir haben ein aufregendes Kapitel vor uns, indem wir Motoren-Hersteller werden. Es gibt sicher eine Menge Leute, die hoffen, dass wir auf die Nase fallen», so Horner. «Aber unser Team ist fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass es ein Erfolg wird.»
Man dürfe dabei aber nicht vergessen, dass Red Bull immer noch ein junges Team sei. Erst 2005 stieg der Energy-Drink-Hersteller mit der Übernahme des Jaguar-Teams – ausgerechnet vom Ford-Konzern – in die Formel 1 ein.
Beim Kanada-GP konnte das Team seinen 100. Grand-Prix-Sieg feiern, nur rund 14 Jahre nach dem ersten Erfolg beim China-GP 2009. Kein anderes Team in der Formel-1-Geschichte erreichte diesen Meilenstein in kürzerer Zeit.
Erhält Red Bull zu wenig Anerkennung?
Dafür erhalte man aber nicht immer die verdiente Anerkennung, meint Horner. «Im Moment ist das vermutlich schwierig zu sagen. Wir sind immer noch die neuen Kinder im Block, eines der jüngeren Teams, wenn man so will.»
«Aber man kann sehen, wie die Anhängerschaft des Teams wächst und wächst. Am Ende wird die Geschichte sagen, was wir letztlich erreichen werden», so Horner. «Erst im Rückblick wird einem bewusst, was man erreicht hat.»