Rückzug von Kimi Räikkönen bringt Transfergeschäft in Fahrt

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Niederlande,

Nach der Rücktrittsankündigung von Kimi Räikkönen kommt Bewegung in den Fahrermarkt der Formel 1.

Bringt durch seinen Abschied Bewegung in den Formel-1-Fahrermarkt: Kimi Räikkönen. Foto: Kenzo Tribouillard/POOL AFP/AP/dpa
Bringt durch seinen Abschied Bewegung in den Formel-1-Fahrermarkt: Kimi Räikkönen. Foto: Kenzo Tribouillard/POOL AFP/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Unter dem grauen Nordsee-Himmel von Zandvoort sorgte Rekordfahrer Kimi Räikkönen für einen kleinen Formel-1-Sturm.

Unter dem grauen Nordsee-Himmel von Zandvoort sorgte Rekordfahrer Kimi Räikkönen für einen kleinen Formel-1-Sturm.

Die Rücktrittsankündigung von Kimi Räikkönen beschleunigt das Geschäft auf dem Fahrermarkt der Formel 1. In Zandvoort blühen die Spekulationen. Der Weg scheint frei für einen Personalwechsel bei Serien-Weltmeister Mercedes.

Die Abschiedsworte von Kimi Räikkönen wirken im Fahrerlager als Beschleuniger für das Transfergeschäft. Der Ex-Weltmeister will nach dieser Saison seine Grand-Prix-Karriere beenden.

Durch Räikkönens Rückzug schien vor dem Grossen Preis der Niederlande der Weg endgültig frei für die grosse Rochade. Bei Branchenführer Mercedes deutet sich dies seit längerem an. Kronprinz George Russell wird wohl von Williams in den Silberpfeil befördert werden. Valtteri Bottas könnte dafür Räikkönens Nachfolge bei Alfa Romeo antreten.

Russell neuer Hamilton-Teamkollege?

Mercedes-Teamchef Toto Wolff hatte zuletzt zwar eingeräumt, dass die Entscheidung über Lewis Hamiltons Teamkollegen für 2022 bereits gefallen ist. Mit einer Verkündung aber zögere der Serien-Weltmeister noch, weil eine Reihe von Parteien betroffen seien. «Solange die Verträge nicht unterschrieben sind, macht es keinen Sinn, es zu verkünden», sagte Wolff.

Argumente für die Ablösung von Bottas hat Toptalent Russell (23) längst genug gesammelt. Seine phänomenale Fahrt auf Startplatz zwei jüngst im Regen von Spa zum Beispiel. Die beim abgebrochenen Rennen am Tag darauf mit dem ersten Podium seiner Formel-1-Laufbahn belohnt wurde.

Bottas indes konnte sich in fünf Jahren bei Mercedes nie aus dem Schatten von Hamilton lösen. Zuletzt überzeugte er nicht mal mehr als Helfer. «Vielleicht ja, vielleicht nein» wisse er, wie es weitergehe, sagte der 32-Jährige in Zandvoort.

Der freie Sitz bei Alfa Romeo könnte zumindest eine Chance für den Finnen sein, in der Formel 1 zu bleiben. «Keine einfache Entscheidung» sei der Rücktritt gewesen, versicherte Kimi Räikkönen, als er am Mittwochabend via Instagram seinen Entschluss öffentlich machte. Schon im Winter habe er sich festgelegt, verriet der 41-Jährige mit für ihn ungewöhnlich vielen Worten.

Im «Iceman» verliert die Rennserie eine Kultfigur und den Piloten mit den bislang meisten Rennstarts. Mehr als 350 Grand Prix wird der Champion von 2007 bestritten haben, wenn er im Dezember aufhört. Kimi Räikkönen sei eine «Legende unseres Sports, wie es Zahlen und Statistiken kaum vermitteln können», sagte Teamchef Frederic Vasseur.

Geht auch Giovinazzi?

Durchaus möglich, dass Alfa neben Räikkönen gleich auch Teamgefährte Antonio Giovinazzi (27) verabschiedet. Im Fahrerlager wird geraunt, dass der Rennstall bald seine Verbindungen zu Ferrari kappen will und enger mit Mercedes zusammenarbeiten möchte.

Der von der Scuderia unterstützte Giovinazzi könnte dann vom Niederländer Nyck de Vries (26) verdrängt werden. Er fuhr zuletzt für Mercedes in der Formel E.

De Vries ist wie der frühere Red-Bull-Pilot Alexander Albon (25) auch ein Anwärter für die Russell-Nachfolge bei Williams. Bestenfalls Aussenseiter-Chancen auf ein Cockpit für 2022 hat Routinier Nico Hülkenberg (34). Im Vorjahr überzeugte er noch mehrfach als Ersatzfahrer.

Mick Schumacher indes stellt sich auf ein weiteres Lehrjahr bei Haas ein. Ein Umstieg zu Alfa Romeo ist eher unwahrscheinlich. Zumal Ferrari den 22-Jährigen behutsam aufbauen will und Haas wohl nächstes Jahr noch stärker technisch unterstützt.

Er wolle «schon gern dort bleiben», sagte Michael Schumachers Sohn jüngst bei Sky. Noch aber sei die Tinte unter dem Vertrag nicht trocken.

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