Sauber: Teamchef Seidl plante McLaren-Abschied schon lange
Das Teamchef-Chaos in der Formel 1 betrifft auch Sauber: Andreas Seidl folgt auf Frederic Vasseur. Der Abschied des Deutschen von McLaren war lange geplant.
Das Wichtigste in Kürze
- Andreas Seidl wird neuer Teamchef von Alfa-Sauber in der Formel 1.
- Der Deutsche wechselt von McLaren zum künftigen Audi-Werksteam.
- Dieser Wechsel war schon lange geplant – wurde nun aber vorgezogen.
Die Formel-1-Saison ist schon längst vorbei – aber am Dienstag herrschte plötzlich noch einmal Hektik im Grand-Prix-Zirkus: Ein heiteres Stühlerücken zwischen den Teams, das sich für einmal nicht um die Fahrer drehte.
Denn gleich vier Teamchef-Posten wurden in den vergangenen 48 Stunden umbesetzt. Frederic Vasseur ersetzt Mattia Binotto bei Ferrari. McLaren-Teamchef Andreas Seidl folgt bei Alfa-Sauber auf Vasseur.
Seidl-Wechsel zu Sauber wegen Audi bereits geplant
Seidls McLaren-Posten wird intern nachbesetzt – Andrea Stella übernimmt in Zukunft die Teamleitung. Und bei Williams verabschiedet sich Jost Capito, seine Nachfolge ist allerdings noch nicht geklärt.
Nun ist auch bekanntgeworden, dass der Teamchef-Wechsel bei McLaren längst geplant war. Andreas Seidl hatte McLaren-CEO Zak Brown schon im Sommer mitgeteilt, dass er einen Wechsel zu Audi im Sinn habe.
«Sein Vertrag wäre noch bis Ende 2025 gelaufen», so Brown nach dem Seidl-Abschied. Nach dem Ablauf dieses Vertrags hätte er zu Audi-Sauber wechseln sollen. Doch der Abschied von Mattia Binotto bei Ferrari beschleunigte die Dinge erheblich.
Ferrari-Chaos brachte den Stein ins Rollen
«Irgendwann wurde klar, dass Fred Vasseur zu Ferrari geht», so Brown. Sauber-Besitzer Finn Rausing hätte sich daraufhin bei McLaren gemeldet. «Er rief an und fragte, ob wir Andreas vielleicht etwas früher aus seinem Vertrag entlassen können.»
Nachdem auch Nachfolger Stella zugesagt hatte, gab es das OK von McLaren. Seidl darf seine Stelle bei Sauber übrigens umgehend antreten. Auf die in der Formel 1 übliche Sperrzeit – «gardening leave» genannt – verzichtete man bei McLaren.