108. Tour de France steht vor der Tür
Am Samstag startet bereits die 108. Auflage der Tour de France. Wie im Vorjahr sorgt die Coronapandemie für einige zusätzliche Herausforderungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am kommenden Samstag beginnt die 108. Tour de France mit dem Start in Brest.
- Die beiden Slowenen Tadej Pgacar und Primoz Roglic sind die Favoriten auf den Tour-Sieg.
- Erneut sorgt die Coronapandemie für gewisse Einschränkungen.
Am nächsten Samstag startet in Brest die 108. Tour de France. 3414,4 Kilometer von Brest nach Paris - die Frankreich-Rundfahrt geht in ihre zweite Auflage unter Corona-Bedingungen. Sportlich könnte das Rennen ähnlich verlaufen wie im Vorjahr.
Die Strecke ist dieses Mal weniger auf die Bergspezialisten zugeschnitten. Trotzdem bleiben Vorjahressieger Tadej Pogacar und sein slowenischer Landsmann Primoz Roglic die grossen Favoriten.
Wo startet die Tour de France?
Zum vierten Mal nach 1952, 1974 und 2008 beginnt die Tour in Brest. Eigentlich sollte die Frankreich-Rundfahrt in Kopenhagen starten. Die Verschiebung der Fussball-EM mit Kopenhagen als Spielort verhinderte dies aber. Stattdessen wurde der Tour-Start in der dänischen Hauptstadt auf 2022 verlegt.
Wie sieht das Corona-Massnahmenpaket der Tour aus?
Alle Fahrer werden jeweils zweimal vor dem Tour-Start sowie am ersten und zweiten Ruhetag getestet. Das gilt auch für das direkte Umfeld, wie aus den Regularien des Weltverbandes UCI hervorgeht. Dieser Tross soll sich in einer sogenannten eigenen Blase bewegen. Eine zweite Blase umfasst die Entourage, und die Öffentlichkeit stellt den dritten Bereich dar.
Werden Zuschauer an der Strecke zugelassen sein?
Ja, zunächst aber eingeschränkt. Im Start- und Zielbereich sind maximal 5000 Zuschauer zugelassen und es herrscht Maskenpflicht. Ob wie im Vorjahr auch Bergpässe für Fans komplett gesperrt werden, dürfte sich kurzfristig entscheiden. Bei der Teampräsentation am Donnerstag sollen 1000 Besucher im Parc à Chaines erlaubt sein.
Ist wieder mit dramatischen Stürzen zu rechnen?
Bei der Tour de France geht es immer hektisch zu. Ein Etappensieg kann für einen Fahrer, ein Team die ganze Saison retten. Entsprechend drohen gerade bei den Sprintankünften wieder Massenstürze. Der schwere Crash von Mark Cavendish im Sprintduell mit Peter Sagan ist noch in bester Erinnerung.
Aber auch auf den Abfahrten riskieren die Fahrer mehr. Dagegen ist die Tour aber besser organisiert als andere Rennen. Dazu hat der Weltverband die Regeln verschärft. Bei Abfahrten zwecks einer aerodynamischen Position auf dem Oberrohr des Rennrades zu sitzen, ist beispielsweise nicht mehr erlaubt.
Wer sind die Favoriten auf den Tour-de-France-Sieg?
Es ist mit einer Neuauflage des slowenischen Duells zwischen Vorjahressieger Tadej Pogacar und dem unglücklichen Zweiten Primoz Roglic zu rechnen. Beide haben sich in dieser Saison bereits stark präsentiert. Auch Ex-Sieger Geraint Thomas und seine beiden starken Ineos-Teamkollegen Richie Porte (Australien) und Richard Carapaz (Ecuador) könnten eine Rolle spielen. Und die Franzosen hoffen auf Weltmeister Julian Alaphilippe, dem der weniger berglastige Kurs gefallen dürfte.
Was ist von Chris Froome zu erwarten?
Es wäre schon eine grosse Überraschung, wenn der viermalige Tour-Champion bei seinem Tour-Comeback in der Gesamtwertung eine Rolle spielen würde. Seit seinem schlimmen Sturz 2019, als er zahlreiche Knochenbrüche erlitten hatte, ist der Brite nicht mehr an seine Bestform herangekommen. Das hat Froome auch längst eingesehen. Beim Team Israel Start-Up Nation will der 36-Jährige seine Erfahrung für Kapitän Michael Woods einbringen.
Was sind die Höhepunkte der 108. Tour de France?
Das grosse Highlight wird die elfte Etappe, wenn gleich zweimal der berühmt-berüchtigte Mont Ventoux überquert wird. Der Riese der Provence ist erstmals seit 2016 wieder im Programm. Der 1910 Meter hohe Berg, hat durch den Tod von Tom Simpson 1967 traurige Berühmtheit erlangt. Vollgepumpt mit Amphetaminen brach der Brite drei Kilometer vor dem Ziel zusammen und starb.
In diesem Jahr ist das Ziel der elften Etappe aber unten im Tal. Bergankünfte wird es in Tignes, am Col du Portet und in Luz Ardiden geben. Die Entscheidung dürfte am vorletzten Tag beim Einzelzeitfahren von Libourne nach Saint-Emilion fallen.