Mathias Flückiger äussert sich zum Vorfall mit Nino Schurter
Das Wichtigste in Kürze
- Mitte Juli gerieten Mathias Flückiger und Nino Schurter in Lenzerheide (GR) aneinander.
- Ersterer spricht jetzt erstmals über den Vorfall beim Heimrennen.
- Er habe seither viel Hass im Netz über sich ergehen lassen müssen, so Flückiger.
Im Juli schlägt ein Vorfall zwischen Mathias Flückiger und Nino Schurter hohe Wellen. Die beiden Schweizer Mountainbike-Profis geraten nach der Zieleinfahrt in Lenzerheide (GR) aneinander.
Zoff im Zielraum
Schurter wirft seinem Landsmann vor, ihn «einfach abgeschossen» und dadurch einen Schweizer Doppelsieg verhindert zu haben.
Daraufhin soll es zu einer unschönen Szene gekommen sein. Der Vorwurf: Schurter habe Flückiger auf den Rücken geschlagen. Gemäss Beat Wabel, dem Technischen Delegierten der UCI, sei er wie eine Furie auf sein Gegenüber losgegangen.
Die Wogen glätten sich anschliessend etwas, das Rencontre wird allerdings heftig diskutiert. Mathias Flückier äussert sich nie umfassend zum Vorfall – bis jetzt.
Im Interview mit den Zeitungen von «CH Media» spricht der Berner über die Szene mit Nino Schurter. Und was der Zwischenfall im Netz auslöste.
Mathias Flückiger: «Angriffe unter der Gürtellinie»
«Die Entwicklung, welche Dynamik soziale Medien und Kommentare auf Online-Artikel auslösen können, ist erschreckend», so Flückiger. Jeder könne rauslassen, ohne Rücksicht auf die negativen Folgen, die dadurch entstehen. «In meinem Fall tat es zwar weh, aber ich kann damit umgehen.»
Viele Menschen könnten solche Angriffe allerdings nicht einfach wegstecken, ist sich der Mountainbiker sicher. «Solche Kommentare können Menschen bis in den Abgrund treiben. Mit dieser Entwicklung in unserer Gesellschaft habe ich sehr grosse Mühe.»
Glücklicherweise habe er viele Leute um sich gehabt, die ihn unterstützt haben. Den Unterschied zwischen dem anonymen Leben und dem richtigen Leben vor Augen zu haben, halte er für sehr wichtig. «Aber diese Angriffe unter der Gürtellinie tun halt trotz allem weh.»
Die Übergriffe im Netz angezeigt habe er nicht. «Ich weiss auch nicht, was das bringen soll. Eine Anzeige stoppt keinen einzigen dieser Schreihälse.»
Aussprache mit Nino Schurter
Der Vorfall mit Schurter habe auch nichts mit seinem Charakter zu tun. «Wer so etwas behauptet, hat sich keine Sekunde lang überlegt, um was es geht.» Er selber könne auf jeden Fall zu seinem Auftritt stehen. «Ich habe Mühe, wenn mein Charakter infrage gestellt wird, denn für mich sind Fairplay und Ehrlichkeit ganz wichtige Leitlinien.»
Auf wessen Seite stehen Sie?
Mit Schurter sei es übrigens zur Aussprache gekommen. «Für mich ist die Sache erledigt», so Mathias Flückiger.