Stefan Küng: Horror-Sturz bei der Rad-EM löst Kontroversen aus
Stefan Küng stürzte bei der Rad-EM schwer und zog sich mehrere Brüche zu. Trotzdem beendete der Wiler das Zeitfahren. Warum liess man ihn gewähren?
Das Wichtigste in Kürze
- Der Sturz von Stefan Küng an der Rad-EM in den Niederlanden wirft Fragen auf.
- Mit einer Gehirnerschütterung beendete der Schweizer das Zeitfahren.
- Ex-UCI-Boss Brian Cookson fordert eine Regelanpassung.
Der Schweizer Radfahrer Stefan Küng hat bei der Radsport-EM in Emmen (Niederlande) einen schweren Unfall erlitten. Kurz vor dem Ziel stürzte er in hohem Tempo in ein Absperrgitter und zog sich dabei ernsthafte Verletzungen zu. Darunter eine Gehirnerschütterung und Brüche im Gesicht und an der Hand.
Zum Zeitpunkt des Crashs war Küng mit einer Geschwindigkeit von über 50 Kilometer pro Stunde unterwegs. Er hatte den Kopf gesenkt, um aerodynamisch zu fahren. Das wurde ihm schliesslich zum Verhängnis.
Crash von Stefan Küng sorgt für Gesprächsstoff
Trotz des Vorfalls fuhr Küng schliesslich weiter bis ins Ziel und wurde tatsächlich noch Elfter. Blutüberströmt, mit einem zerbrochenen Helm – und vor allem ohne nähere Untersuchungen. Diese Tatsache hat zu Diskussionen geführt und zudem Forderungen nach Konsequenzen laut werden lassen.
Die Frage stellt sich: Warum wurde Küng trotz seiner offensichtlichen Kopfverletzung nicht aus dem Rennen genommen?
Der Welt-Radsportverband UCI hat eigentlich ein «Concussion Protocol», das eine sofortige Untersuchung erfordert. Demnach hätte Stefan Küng davon abgehalten werden müssen, das Rennen zu beenden.
Die Tests wurden jedoch erst nach Küngs Zielankunft durchgeführt. Fans und Experten fordern deshalb nun Aufklärung und ein Durchgreifen des UCI. Im Fokus steht unter anderem der aerodynamische Fahrstil.
«Irrer Trend!»
Brian Cookson, ehemaliger UCI-Chef hat sich via X (vormals Twitter) zu Wort gemeldet. «Dieser irre Trend, beim Zeitfahren mit dem Kopf nach unten zu fahren, hat wieder zugeschlagen.»
Cookson kritisierte, dass diese Technik zur Erzielung eines aerodynamischen Vorteils erlaubt ist: «Die UCI muss wirklich die Regeln prüfen, um das zu stoppen.»