Tour de France: Leiden für Roglic beendet – welche Stars folgen?
Der Schmerz war zu gross, jeder Tritt eine Qual. Primoz Roglic hat nach seinen schweren Sturzverletzungen die 108. Tour de France verlassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mitfavorit Primoz Roglic bricht die Tour de France ab.
- Gut möglich, dass schon bald weitere Rad-Stars folgen.
«Es macht keinen Sinn, weiter zu fahren. Ich hatte grosse Schmerzen. Ich bin enttäuscht. So habe ich es nicht geplant, aber ich muss es akzeptieren», sagte der slowenische Sieganwärter.
Einen Tag zuvor hatte der unglückliche Vorjahreszweite im Gruppetto de Luxe an der Seite seines ebenfalls schwer gezeichneten Rivalen Geraint Thomas noch Abschied von der 108. Frankreich-Rundfahrt genommen.
Seit April bereitete sich Roglic speziell auf die Tour vor. Immer mit dem Ziel, die Rechnung aus dem Vorjahr, als ihm am vorletzten Tag auf so bittere Weise durch Landsmann Tadej Pogacar das Gelbe Trikot entrissen wurde, endlich zu begleichen.
Doch ein schwerer Sturz auf der dritten Etappe machte das Unterfangen unmöglich. Starke Schmerzen am Steissbein sowie Prellungen und Hautabschürfungen am ganzen Körper setzten Roglic zu, jeder Tritt war eine Qual.
«Ich habe nur versucht durchzukommen, habe gar nicht mehr auf Paris geschaut. Nach ein paar Tagen habe ich gemerkt, dass es mich nirgendwohin führt. Eine schwere Rundfahrt ist momentan zu viel für meinen Körper», erklärte Roglic.
Prominente Sturzopfer
Aber Roglic ist bei der Tour de France 2021 bei Weitem nicht das einzige prominente Sturzopfer. «Rien ne va plus - nichts geht mehr», hiess es auch für Thomas, der genauso wie Roglic und Vierfach-Champion Chris Froome im Gruppetto das Ziel erreichte.
«Der Sturz hat mehr Moral gekostet, als ich dachte. Nach all dieser harten Arbeit seit Januar sind 35 Minuten Rückstand mit den Sprintern nicht das, was ich wollte. Es ist hart, hart für den Kopf», berichtete Thomas. Der Waliser kugelte sich auf der dritten Etappe die Schulter aus.
Tour de France unter Druck
So befindet sich die Tour in einem Dilemma, das sie durch eine gefährliche Streckenführung mit engen Strassen und kniffligen Zielankünften zum Teil selbst zu verantworten hat.
Auch andere Stars wie Ex-Champion Vincenzo Nibali (Italien), Weltmeister Julian Alaphilippe (Frankreich) oder der frühere Tour-Vierte Emanuel Buchmann keine Rolle mehr spielen, droht in den nächsten zwei Wochen die grosse Langeweile. Ein ernsthafter Herausforderer für Pogacar ist weit und breit nicht in Sicht.