Tour de France: Roglic weiter in Gelb, Etappensieg an Andersen
Primoz Roglic hat seine Gesamtführung bei der Tour de France erneut souverän verteidigt. Den Etappensieg holt sich Ausreisser-König Sören Kragh Andersen.
Das Wichtigste in Kürze
- Primoz Roglic hat das Gelbe Trikot auch auf der 19. Etappe der Tour de France verteidigt.
- Der Slowene liegt weiter knapp eine Minute vor seinem Landsmann Tadej Pogacar.
Die Sprintstars Peter Sagan und Sam Bennett belauerten sich. Stattdessen hat Ausreisserkönig Sören Kragh Andersen die Gunst der Stunde genutzt. Der Däne holte sich nach einer cleveren Attacke seinen zweiten Etappensieg bei der 107. Tour de France.
Andersen holte sich wie schon in Lyon nach 166,5 Kilometern von Bourg-en-Bresse nach Champagnole im Alleingang den Sieg. Die Plätze zwei und drei belegten der Slowene Luka Mezgec und der Belgier Jasper Stuyven. Gut 13 Kilometer vor dem Ziel riss der 26-jährige Däne aus. Ehe die Rivalen in der Ausreissergruppe die Gefahr erkannt hatten, war Andersen schon ausser Sichtweite.
Primoz Roglic gönnte sich im Gelben Trikot eine Verschnaufpause. Denn am Samstag steht für den Slowenen mit dem Bergzeitfahren der Showdown in den Vogesen an. Dahin nimmt der Vuelta-Champion 57 Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann Tadej Pogacar mit.
Entscheidung im Bergzeitfahren
Die letzte Kletterpartie nach La Planche des Belles Filles bringt die Entscheidung bei der Tour de France. «Ich denke seit Mittwoch bereits an das Zeitfahren. Ich muss konzentriert bleiben und die Arbeit zu Ende bringen», sagt der Slowene.
Am Freitag bestand die Arbeit darin, sicher im Peloton mitzurollen. Vorne machte eine starke Ausreissergruppe den Sieg unter sich aus. Auch Sagan und Bennett hatten sich Hoffnungen auf den Tagessieg gemacht. Am Ende ging es im Sprint nur um ein paar Punkte für das Grüne Trikot.
Roglic konnte indes Kräfte sparen für den finalen Schlussakt. Die Favoritenrolle liegt klar bei dem 30-Jährigen. Im Vorjahr knöpfte er bei seinem Vuelta-Triumph Pogacar im Zeitfahren knapp 90 Sekunden ab.
Slowenischer Showdown bei der Tour de France
Seit seinem Debüt in der World Tour gewann Roglic bereits vier Zeitfahren bei grossen Rundfahrten. Was soll da schon schiefgehen, wo er doch so souverän in den drei Wochen aufgetreten ist?
So cool wie Roglic sind nicht alle in seinem Team. Sein niederländischer Sportdirektor Merijn Zeeman wurde von der Rundfahrt ausgeschlossen. Er soll einen Offiziellen während einer Kontrolle der Räder beleidigt haben.
Roglic will sich davon nicht ablenken lassen und setzt auch auf die Kraft des Gelben Trikots. «Wenn man es hat, ist es verrückt, was mit den Leuten passiert. Ich versuche davon zu profitieren», sagt Roglic.
Ganz unterschätzen darf er den Tour-Debütanten Pogacar aber nicht. Bei den slowenischen Zeitfahrmeisterschaften nach Pokljuka hinauf wurde er Ende Juni vom Youngster düpiert.