Van der Poels dritter Flandern-Sieg - Stefan Küng gestürzt
Mathieu van der Poel gewinnt zum dritten Mal die Flandern-Rundfahrt. Der Niederländer setzt sich in der 108. Ausgabe des Rad-Klassikers nach einem Solo durch.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Sieger der diesjährigen Flandern-Rundfahrt heisst Mathieu van der Poel.
- Stefan Küng wird ein Sturz zum Verhängnis.
Van der Poels Vorsprung nach den 270,8 km von Antwerpen nach Oudenaarde, die gespickt waren mit sieben Kopfsteinpflaster-Passagen und 17 klassifizierten Anstiegen, auf die ersten Verfolger betrug über eine Minute. Im Sprint um Platz 2 setzte sich in einer zehnköpfigen Gruppe der Italiener Luca Mozzato vor dem Deutschen Nils Politt durch.
Van der Poel lancierte die entscheidende Attacke 45 km vor dem Ziel am Koppenberg. Während viele seiner Konkurrenten das Velo auf der steilen Rampe hochschieben mussten, schaffte es der Weltmeister auf der wegen des Regens extrem rutschigen Unterlage als einer von wenigen unbeschadet den Hügel hoch.
Van der Poel zieht mit Cancellara gleich
Mit seinem dritten Triumph nach 2020 und 2022 schloss Van der Poel zu einer Gruppe von nunmehr sieben Rekordsiegern auf, der mit Fabian Cancellara auch ein Schweizer angehört. Der Berner gewann die Flandern-Rundfahrt 2010 und 2013 ebenfalls als Solist, 2014 siegte er im Spurt.
Für Van der Poel war es der bislang souveränste Sieg bei der «Ronde van Vlaanderen». 2022 hatte sich der Niederländer im Sprint einer Vierergruppe durchgesetzt, bei seiner Siegpremiere zwei Jahre zuvor hatte er seinen Dauerrivalen Wout van Aert um einen Hauch auf Platz 2 verwiesen. Der Belgier fehlte diesmal, nachdem er sich am Mittwoch bei einem Sturz im Eintagesrennen «Quer durch Flandern» mehrere Brüche zugezogen hatte.
Stefan Küng von Sturz gebremst
Van der Poel ist der erste Fahrer überhaupt, der die Flandern-Rundfahrt fünf Mal in Folge auf dem Podium beendet. 2021 wurde er ebenso Zweiter wie im letzten Jahr, als er sich nur dem Slowenen Tadej Pogacar geschlagen geben musste. Der zweifache Tour-de-France-Sieger legt in diesem Jahr seinen Fokus auf die Ardennen-Klassiker und den Giro d'Italia.
Von den sieben gestarteten Schweizern konnte keiner in die Entscheidung um den Sieg eingreifen. Stefan Küng, jener Schweizer mit den besten Aussichten, musste seine Ambitionen auf ein weiteres Topergebnis nach einem Sturz 82 km vor dem Ziel begraben.
Der Thurgauer schaffte mit blutendem Knie nach einem gut 10 km langen Verfolgungsrennen zwar nochmals den Anschluss ans Feld, als am Koppenberg allerdings vorne die Post abging, konnte Küng nicht mehr mithalten.
In den letzten zwei Jahren hatte der Zeitfahr-Spezialist die Flandern-Rundfahrt als Fünfter (2022) und Sechster (2022) beendet.
Bereits am nächsten Sonntag steht mit dem Pavé-Klassiker Paris-Roubaix das dritte sogenannte Monument dieser Radsport-Saison im Programm.