Der deutsche Radprofi Maximilian Walscheid hat die immer mehr auf Spektakel ausgerichtete Streckenführung bei der Tour de France kritisiert.
Musste wegen eines positiven Corona-Tests bei der Tour aussteigen: Max Walscheid (vorn,M,roter Helm) in Aktion.
Musste wegen eines positiven Corona-Tests bei der Tour aussteigen: Max Walscheid (vorn,M,roter Helm) in Aktion. - Thibault Camus/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Es sei ihm insgesamt zu viel Spektakel.
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«Die Tour war schon immer hart, aber dieses Jahr ist sie brutal», sagte der 29-Jährige im Interview der «Süddeutschen Zeitung». Es gebe nicht das erste Mal Probleme im Radsport. «Wir hatten schon öfter gefährliche Streckenabschnitte, die erst dann geändert wurden, wenn tatsächlich was passiert», sagte Walscheid, für den die 109. Tour jedoch vorzeitig beendet bist, nachdem er am 19. Juli wegen eines positiven Corona-Tests aussteigen musste.

Es sei ihm insgesamt zu viel Spektakel. «Nehmen Sie so eine Etappe wie die nach Roubaix. Für mich persönlich ist die gut, weil ich mich als Klassiker-Spezialist da zeigen kann, aber die ist für 75 Prozent des Pelotons einfach totaler Stress. Ich verstehe nicht, warum alles immer noch schneller, immer noch besser sein muss. So wie es jetzt ist, ist es mehr als ausreichend, man muss das nicht weiter pushen», sagte Walscheid. Auf der fünften Etappe mussten elf der legendären Kopfsteinpflastersektoren mit einer Gesamtlänge von 19,4 Kilometern bewältigt werden. Es kam zu mehreren Stürzen. Unter anderen kugelte sich Primoz Roglic die Schulter aus, er ist nicht mehr dabei.

«So wie in jedem Lebensbereich alles optimiert wird, wird auch das Spektakel optimiert. Natürlich machen die Fahrer das Rennen, aber der Parcours bietet die Plattform dafür», sagte Walscheid. «Wenn die Tour so sprinterunfreundlich ist wie dieses Jahr, ergibt es keinen Sinn, als Sprinter an den Start zu gehen.»

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