Fabian Staudenmann: Luzerner verwehren ihm Chance auf Maximalnote
Schwingerkönig Joel Wicki (26) triumphiert beim Innerschweizer Schwingfest. Zu reden geben die Gänge vom Berner Saisondominator Fabian Staudenmann (23).
Das Wichtigste in Kürze
- Fabian Staudenmann stellt den ersten Gang beim Innerschweizer gegen Pirmin Reichmuth.
- In der Folge kriegt der Berner keine realistische Chance auf den Schlussgang.
- Zwei seiner Gegner verwehren ihm die Maximalnote – das sorgt für Gesprächsstoff.
Auf überzeugende Weise erringt Schwingerkönig Joel Wicki am Innerschweizer Teilverbandsfest in Dagmersellen seinen fünften Festsieg dieser Saison bei sechs Starts.
Auf dem Weg zu seinem 22. Kranzfestsieg, dem dritten am Innerschweizer Fest nach 2018 und 2022, gewann der 26-jährige Sörenberger alle sechs Gänge souverän.
Staudenmann wird um Chance auf Maximalnote genommen
Zu reden geben die Gänge vom Berner Dominator Fabian Staudenmann. Nach fünf Siegen in fünf Kranzfesten dieser Saison musste er seine beeindruckende Serie reissen lassen.
Im hochstehenden Spitzenduell des ersten Gangs stellte Staudenmann mit Pirmin Reichmuth, der am Ende den alleinigen zweiten Platz belegte.
Von dort weg bekam der Schwinger aus Guggisberg BE trotz fünf Siegen keine realistische Möglichkeit auf den Festsieg mehr. Im vierten und fünften Gang hätte Staudenmann Maximalnoten benötigt, um Chancen auf die Schlussgangteilnahme zu wahren.
Er erarbeitete sich beste Gelegenheiten, seine Gegner Werner Suppiger und Damian Stöckli vom Boden hochzuheben und ins Sägemehl zu wuchten. Aber beide, Suppiger und Stöckli, legten sich freiwillig und ohne Widerstand auf den Rücken (Video oben). Nur um zu verhindern, dass Staudenmann jeweils die Note 10 bekommen konnte.
Die Aktionen der beiden Luzerner waren nach dem Reglement legal, sorgt aber dennoch für Fragen bezüglich Fairness. Unter den Athleten ist eine solche Machenschaft eigentlich verpönt.
Sempach: «Man kann es auch übertreiben»
SRF-Experte Matthias Sempach fand während der Live-Sendung klare Worte. «Das ist jetzt auch nicht gerade richtig und fair», sagte er, als sich Suppiger auf den Rücken legte.
Als Stöckli wenig später selbiges tat, meinte Sempach: «Man kann es auch übertreiben. Und das sage ich jetzt nicht, weil Staudenmann ein Berner ist.» Kommentator Stefan Hofmänner fügte an: «Klar, das ist Verbands-dienlich, aber schön ist es nicht.»
Und was sagte Fabian Staudenmann selber? Er nahm die Aktionen seiner Innerschweizer Gegner gelassen. Er könne jetzt eigentlich nur etwas Falsches sagen, so der 23-Jährige im SRF-Interview. «Vielleicht war es so, vielleicht ist es gegenüber den beiden auch eine Unterstellung.»
Generell mache man das als Schwinger aber nicht, so Staudenmann. «Das hat mit Respekt zu tun, gegenüber anderen Schwingern, aber auch gegenüber sich selber. Man sollte immer bis am Schluss kämpfen und versuchen, irgendwie rauszukommen.»