Roger Federer und Rafael Nadal entern Djokovics Chaos-Spielerrat
Das Wichtigste in Kürze
- Die ATP gab heute die Rückkehr von Nadal und Federer in den Spielerrat bekannt.
- Die beiden folgen auf eine Protest-Rücktrittswelle im Juni.
- Streite mit Djokovic um politische und personelle Entscheide dürften sich verschärfen.
Es war eine knappe Mitteilung ohne Brimborium und viel Spektakel. Und dennoch hat die jüngste Entwicklung im Spielerrat der ATP potenziell grosse Auswirkungen.
«Die ATP gibt bekannt, dass Rafael Nadal, Roger Federer und Jürgen Melzer dem ATP-Spielerrat beitreten», schreibt die Tennis-Organisation auf Twitter. Die drei Tennisprofis ersetzen Robin Haase, Jamie Murray und Sergej Stachowski, die im Juni aus Protest zurückgetreten waren.
Es ist die jüngste Entwicklung in einer Posse, die den ATP-Spielerrat seit bald einem Jahr beschäftigt. Unter der Ägide von Novak Djokovic sollte ATP-Präsident Chris Kermode auf Ende Jahr zum Rücktritt gedrängt werden. Ein Schritt, der bei vielen Tennisprofis für Unverständnis sorgte.
Als sein Ersatz war Justin Gimelstob vorgesehen, der zog seine Kandidatur allerdings im Frühjahr zurück. Dies, nachdem er wegen Körperverletzung verurteilt worden war.
Rückkehr von Roger Federer und Rafael Nadal birgt Brisanz
Im Juni fand die erste Sitzung des Spielerrates nach der Affäre Gimelstob statt. Mit dem bekannten Ergebnis: Haase, Stakhovsky, Murray und Coach Daniel Vallverdu traten zurück.
Dass Roger Federer und Rafael Nadal in den Spielerrat zurückkehren, birgt einiges an Brisanz. Anscheinend sind die beiden Routiniers mit den Zuständen im Rat so unzufrieden, dass sie sich selber wieder einschalten wollen. Federer hatte den Rat während rund zehn Jahren selber präsidiert.
Djokovic: «Sie können sich selber melden»
Beim Turnier von Indian Wells (USA) hatte Djokovic Nadal und Federer indirekt zum Handeln aufgefordert. Dies, nachdem sie öffentlich ihren Unmut über die Entwicklungen in der ATP kundgetan hatten. «Wenn sie etwa wollen, können sie sich auch selber melden», sagte der Serbe damals dazu.