Australian Open: Was ist den Schweizer Tennis-Cracks zuzutrauen?
Am Montag starten die Australian Open 2023, im Hauptfeld stehen insgesamt fünf Schweizer. Nau.ch schätzt die Chancen von Bencic, Wawrinka und Co. ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Vom 16. bis 29. Januar finden in Melbourne die Australian Open statt.
- Für die Schweiz stehen zwei Männer und drei Frauen im Einsatz.
- Nau.ch liefert einen Überblick.
Am Montag beginnen in Melbourne die Australian Open. Fünf Schweizer Tennis-Cracks stehen beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres im Hauptfeld. Wie stehen die Chancen auf einen Exploit in Down Under?
Belinda Bencic
Die Flawilerin wartet noch auf ihren ersten Triumph bei einem Major-Turnier. Dass dies bei den Australian Open gelingt, scheint mit Blick auf die Vergangenheit eher unwahrscheinlich. Der Einzug in den Achtelfinal 2016 war ihr bestes Ergebnis. Seither scheiterte sie immer in den ersten drei Runden.
Bencic trifft im Startspiel auf Vitkoriya Tomova (WTA 91). Die Bulgarin schied in Melbourne jeweils in Runde eins aus. Überspringt die Schweizerin diese Hürde, wartet mit Madison Brengle (WTA 62) oder Claire Liu (WTA 59) eine US-Amerikanerin. Kommt Belinda in Fahrt und tankt Selbstvertrauen, ist für die Olympiasiegerin aber alles möglich.
Stan Wawrinka
Vor neun Jahren gewann der Romand sensationell den Titel in Melbourne. Der Fünfsatz-Krimi im Viertelfinal gegen Novak Djokovic ist eines der besten Spiele, das die Rod Laver Arena je gesehen hat. Dass der mittlerweile 37-jährige Stan noch einmal so weit kommt, ist wohl Utopie.
Wawrinka, die Nummer 139 der Welt, bekommt es in Runde eins mit dem Slowaken Alex Molcan (ATP 54) zu tun. Gegen den 25-jährigen Linkshänder hat er in seiner Karriere noch nie gespielt. Bei einem Weiterkommen würde mit Félix Auger-Aliassime (ATP 7) bereits eine sehr hohe Hürde warten.
Jil Teichmann
In drei Anläufen bei den Australian Open konnte die 25-Jährige nur eine Partie gewinnen. Abgesehen vom letztjährigen Exploit bei den French Open (Achtelfinal) kam sie bei Grand Slams noch nicht auf Touren. In diesem Jahr stehen die Chancen auf ein Weiterkommen allerdings gut.
Ins Auftaktspiel gegen die Britin Harriet Dart (WTA 96) geht Teichmann als Favoritin. Gewinnt sie, wartet mit Lin Zhu (28, WTA 85) oder Rebecca Marino (32, WTA 66) eine weitere machbare Aufgabe. Weder die Chinesin noch die Kanadierin kamen in Melbourne je über die zweite Runde hinaus.
Marc-Andrea Hüsler
Ein Exploit ist ihm sicherlich zuzutrauen, er befindet sich in starker Verfassung. Sein erster ATP-Turniersieg Anfang Oktober, wo er die Top-Klassierten Musetti und Rune besiegt, gibt ihm Selbstvertrauen. Allerdings wartet bereits zu Beginn ein nicht zu unterschätzender Gegner.
Lokalmatador John Millman (33) ist zwar nur die 148 der Welt, hat in Melbourne aber bereits für Furore gesorgt. 2020 musste er sich Roger Federer in der dritten Runde erst nach fünf Sätzen geschlagen geben. Zwei Jahre zuvor warf er den Maestro übrigens bei den US Open raus. Übersteht der 1,96 m grosse Hüsler diese Hürde, kommt es wohl zum Duell mit Vorjahresfinalist Daniil Medwedew.
Viktorija Golubic
Mit den Australian Open konnte sich die 30-jährige Zürcherin bislang nicht anfreunden. Bei all ihren sechs Teilnahmen blieb sie in der ersten Runde hängen. Ob es dieses Jahr mit dem ersten Sieg in Melbourne klappt?
Gegnerin ist die 31-jährige Petra Martic (WTA 37). Das bislang einzige Duell im Jahr 2015 konnte die Kroatin knapp für sich entscheiden. Martic schaffte es vor fünf Jahren bis in den Achtelfinal, blieb zuletzt aber auch zweimal im Startspiel hängen.