Sieg an Australian Open: Kommt der nächste Federer wieder aus Basel?
Mit Henry Bernet gewinnt das Junioren-Turnier der Australian Open. Der Baselbieter – mit zahlreichen Parallelen zu Federer – macht der Tennis-Schweiz Hoffnung.
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Das Wichtigste in Kürze
- Henry Bernet gewinnt als erster Schweizer die Australian Open bei den Junioren.
- Vieles erinnert beim Basler an Roger Federer, die Rückhand eher an Stan Wawrinka.
- Am Tag seines 18. Geburtstags stellt Bernet klar: «Ich will meinen eigenen Weg gehen.»
Das Tennis-Jahr ist aus Schweizer Sicht bei den Australian Open eigentlich schlecht gestartet: Mit Belinda Bencic (Achtelfinal) schaffte es nur eine Spielerin über die erste Runde hinaus. Doch in der zweiten Turnierwoche gibt es plötzlich doch noch Good News: Henry Bernet triumphiert bei den Junioren.
Am Tag seines 18. Geburtstags schlägt der Baselbieter den Amerikaner Benjamin Willwerth im Final souverän 6:3, 6:4. Mit nur einem Satzverlust im ganzen Turnier krönt sich Bernet zum ersten Schweizer Titelträger an den Junioren-Australian-Open.
Vergleiche zu Roger Federer
In schwierigen Zeiten sorgt ein Youngster für neue Hoffnung bei Schweizer Tennisfans. Der Weg im Herrentennis ist aber lang und steinig. Das bewiesen zuletzt auch Dominic Stricker, Leandro Riedi oder Kilian Feldbausch – sie alle waren Top-Ten-Spieler bei den Junioren.
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Auf dem Papier weist Henry Bernet aber sowieso mehr Ähnlichkeiten zu Roger Federer auf. Tatsächlich kommt der Youngster genau wie Federer aus dem Tennisclub Old Boys Basel. Beide drücken dem FC Basel die Daumen und haben einen Vater Namens Robert.
Und kurz vor dem Triumph in Melbourne hat Federer-Marke On Bernet unter Vertrag genommen. Seinen Schläger hat er (natürlich) von Wilson. Ausserdem wird Ex-Federer-Coach Severin Lüthi ins Trainerteam von Bernet stossen.
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Die Rückhand spielt er – für junge Spieler heute untypisch – einhändig. Diese erinnert aber eher an jene von Wawrinka. Mit diesem teilt er auch die Management-Agentur Star Wings Sports.
Auch im Herrentennis schon erfolgreich
Über solche Vergleiche sagt Bernet bei SRF: «Ich will meinen eigenen Weg gehen, aber die Vergleiche wird es immer geben.» Federer sei auch auf jeden Fall ein Idol für ihn. Nach einer Pause in der Heimat will er bald auch auf der Profi-Tour angreifen.
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Dort hat er 2024 beim Challenger in Zug bereits den Viertelfinal erreicht. Und in der Quali zu den Swiss Indoors hat er bereits Weltnummer 77 Fabio Fognini (Ex-Top-Ten) bezwungen. Der Baselbieter ist auf gutem Weg und hätte auf diesem gegen weitere Federer-Parallelen wohl nichts einzuwenden.