Belinda Bencic und Timea Bacsinszky im Aufwind
Die Schweizer Tennisspielerinnen Belinda Bencic und Timea Bacsinszky ist im Moment vieles zuzutrauen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Australian Open spielen Bencic und Bacsinszky gegen höher eingestufte Gegnerinnen.
- Ein Turniersieg wäre trotz Aufwärtstrend der Schweizerinnen eine Überraschung.
Belinda Bencic und Timea Bacsinszky zeigen zuletzt deutlichen Aufwärtstrend. Am Australian Open starten sie aber wie Stefanie Vögele und Viktorija Golubic gegen höher eingestufte Gegnerinnen.
Vor allem Bencic blickt auf einen guten Saisonstart zurück. Beim Hopman Cup verlor sie zwar drei von vier Einzeln, überzeugte aber spielerisch und kämpferisch über weite Strecken. Dass dieser Eindruck nicht täuschte, bewies sie letzte Woche mit ihren drei Siegenund der Halbfinal-Qualifikation beim WTA-Turnier in Hobart. Dank diesen Punkten ist sie wieder in die Top 50 zurückgekehrt.
Bencic scheint gereifter und mental stabiler
Der 21-jährigen Ostschweizerin mit Wohnsitz in Wollerau ist vom Schweizer Trio im Tableau der Frauen am ehesten ein Exploit zuzutrauen. Ein solcher gelang ihr vor einem Jahr in der Startrunde mit dem Sieg gegen Venus Williams, zwei Tage später kam allerdings gegen die Thailänderin Luksika Kumkhum die Ernüchterung. Nun scheint sie gereifter und mental stabiler, was sie nicht zuletzt in Hobart bei schwierigen Bedingungen mit viel Wind unter Beweis stellte.
«Eine schwierige Gegnerin», urteilte sie spontan über ihre Erstrundengegnerin Katerina Siniakova (WTA 36). Die bislang einzige Begegnung mit der Tschechin liegt über fünfeinhalb Jahre zurück und ist nicht aussagekräftig. Von den Topfavoritinnen befindet sich keine in der Nähe von Bencic, die mittlerweile wieder von Vater Ivan trainiert wird. Über die 1. Runde hinaus will sie aber sowieso nicht schauen.
Bacsinszky gegen Nummer 10
Die schwierigere Aufgabe hat Timea Bacsinszky, die mit der Viertelfinal-Qualifikation in Sydney ein deutliches Zeichen setzte. Sie tritt gegen die Russin Daria Kassatkina, die Nummer 10 der Welt, an. Wie am US Open ist Bacsinszky aber am Australian Open nie über die 3. Runde hinausgekommen – auch nicht in ihrer Blütezeit als Top-10- oder Top-20-Spielerin. Nun wäre das Überstehen der 1. Runde bereits ein Erfolg.
Das gilt auch für Stefanie Vögele (WTA 85) gegen die 56 Plätze besser klassierte Taiwanerin Hsieh Su-Wei. Dank Qualifikantin Viktorija Golubic (WTA 104) schaffte es sogar noch eine vierte Schweizerin ins Hauptfeld. Die 26-jährige Zürcherin bekommt es jedoch nun gleich mit der Weltnummer 6 Jelina Switolina aus der Ukraine zu tun.
Um den Turniersieg werden die Schweizerinnen kaum mitreden können, obwohl die Liste der Favoritinnen lang ist. Mit Titelverteidigerin Caroline Wozniacki, der Weltnummer 1 Simona Halep, Angelique Kerber und Naomi Osaka gewannen letztes Jahr vier verschiedene Spielerinnen die vier Grand-Slam-Turniere.