Das sagt Captain Heinz Günthardt vor den Fed Cup Playoffs
Das Schweizer Fed-Cup-Team tritt am Wochenende in Texas zum Aufstiegs-Playoff gegen die USA an. Captain Heinz Günthardt spricht über sein Team.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor seiner Abreise nach San Antonio sprach Günthardt über die Situation im seinem Team.
- Zusätzlich spricht er über Roger Federer und die grössten Nachwuchshoffnungen.
Heinz Günthardt, im Aufgebot für den Fed Cup in den USA fehlen Belinda Bencic und Stefanie Vögele. Sind Sie darüber enttäuscht?
Heinz Günthardt: Es ist eine äusserst unglückliche Konstellation. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir diese (letzte) Woche in Lugano auf Sand spielen. Und es ist meiner Ansicht nach sehr wichtig, dass die Schweizerinnen dieses Turnier mit ihrer Teilnahme unterstützen.
Sie haben also Verständnis für die Absagen?
Heinz Günthardt: Absolut. Was wichtig ist: Es ist zu spüren, dass alle Teil dieses Teams sein wollen und versuchen, den Fed Cup eines Tages zu gewinnen. Das ist dieses Jahr nicht möglich.
Zusätzlich wird darüber diskutiert, dass die Weltgruppe auf 16 Teams aufgestockt werden könnte. Und die Schweiz dann bereits als Aufsteiger feststehen würde.
Wie schätzen Sie die Chancen ein, den Fed Cup einmal zu gewinnen?
Heinz Günthardt: Wir haben enorm viele talentierte Spielerinnen. Wenn sie gesund sind und entsprechend mit Selbstvertrauen zum Fed Cup kommen, können wir gegen alle Teams bestehen.
Die möglichen Veränderungen im Fed Cup haben Sie angesprochen, im Davis Cup wurden diese bereits umgesetzt. Dazu gibt es mit Laver Cup und ATP Cup auch völlig neue Turniere. Finden Sie diese Entwicklung gut?
Heinz Günthardt: Es ist ganz sicher gut fürs Tennis, einen Team-Event zu haben. Braucht es drei oder vier davon? Wahrscheinlich eher nicht.
Im Tennis warten alle seit Jahren auf die längst erwartete Wachablösung, aber Federer, Nadal und Djokovic dominieren immer noch. Sind sie so gut oder die Jungen zu schlecht?
Heinz Günthardt: Ich kann auch nur spekulieren, aber es ist sicher so, dass Djokovic, Nadal und Federer Ausnahmetalente sind. Es ist offensichtlich so, dass sich der Mensch nicht so weiterentwickelt wie ein iPhone.
Bei Federer scheint ein Rücktritt in naher Zukunft kein Thema, er spielt sogar erstmals seit drei Jahren wieder auf Sand. Was trauen Sie ihm zu?
Heinz Günthardt: Das wird tatsächlich sehr interessant. Es hängt auch von den Verhältnissen ab. Sand kann sehr unterschiedlich sein.
Welchem von den Jungen trauen Sie den Durchbruch am ehesten zu?
Heinz Günthardt: Schwierig zu sagen. Es gibt schon einige. Der Kanadier Auger-Aliassime (18) ist richtig gut. Auch Alexander Zverev ist richtig gut, aber er braucht zu viel Energie, weil er zu verkrampft ist.