French Open

French Open: Thronsturz der Big 3 bringt frischen Wind

Ronny Reisch
Ronny Reisch

Frankreich,

Rafael Nadal und Novak Djokovic spielen an den French Open in diesem Jahr eine ungewohnt kleine Rolle. Endlich! Denn das bringt Spannung. Ein Kommentar.

Novak Djokovic French Open
Novak Djokovic wird langsam aber sicher vom Tennis-Thron gestürzt. Ab Montag ist er nicht mehr die Weltnummer 1. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • An den French Open wird es in diesem Jahr einen neuen Gewinner geben.
  • Rekordsieger Rafael Nadal und Titelverteidiger Novak Djokovic sind bereits ausgeschieden.
  • Vier Spieler kämpfen um ihr Titel-Debüt – sie bringen Spannung pur!

Bei den French Open wird es in diesem Jahr ein neuer Paris-König gekrönt: Es wird einen Premieren-Sieger geben. Erstmals seit 20 Jahren spielen die sogenannten Big 3 bei der Titelentscheidung in Roland Garros keine Rolle.

Rekord-Champion Rafael Nadal (14 Titel) ist bereits in der Startrunde gescheitert. Für Titelverteidiger Novak Djokovic (3 Titel) war nach zwei Fünfsätzern im Viertelfinal Schluss: Eine Knieverletzung verhinderte seinen Einsatz.

Der Serbe musste sich operieren lassen und droht nun auch Wimbledon zu verpassen. Dort wird Rafael Nadal als Weltnummer 262 auf eine Wildcard oder das Protected Ranking angewiesen sein, um überhaupt anzutreten. Zwei Jahre nach Roger Federers Rücktritt nagt der Zahn der Zeit auch ganz offensichtlich an seinen grössten Rivalen.

Ära vorbei? Das bringt Spannung!

Aber es gibt keinen Grund, Trübsal zu blasen! Die jungen Wilden haben den langjährigen Gesichtern des Sports den Rang abgelaufen. Dadurch ist die Tennis-Tour so spannend wie seit sehr langer Zeit nicht mehr.

Wer gewinnt die French Open in diesem Jahr?

Vor den Halbfinals der French Open ist es kaum möglich, sich auf einen Favoriten festzulegen. Ist es Jannik Sinner, der im Januar in Melbourne sein erstes Grand-Slam-Turnier gewann und am Montag die Weltnummer 1 wird? Ist es sein Halbfinal-Gegner Carlos Alcaraz (ATP 3), der mit 21 Jahren schon zweifacher Grand-Slam-Sieger ist.

Carlos Alcaraz
Carlos Alcaraz (21) und Jannik Sinner (22) sind die neuen Lichtgestalten des Tennis. Vor dem Direktduell sind beide Youngsters in Hochform. - Keystone

Oder ist es Nadel-Bezwinger Alexander Zverev (ATP 4), dem der langersehnte Grand-Slam-Triumph gelingt? Der Olympiasieger war seit 2020 immer wieder nah dran, verpasste den grossen Wurf bisher aber. Schafft er es an den French Open nach drei Halbfinal-Pleiten in Serie in diesem Jahr in den Final?

Dafür müsste er an Casper Ruud (ATP 7) vorbei. Dieser hat direkt vor Turnierstart in Genf seinen elften ATP-Titel auf Sand gewonnen und tritt mit breiter Brust an. Er ist der einzige im Tableau verbliebene Spieler mit Final-Erfahrung an den French Open: In den letzten beiden Jahren erreichte er jeweils das Endspiel in Paris.

Alexander Zverev
Im letzten Jahr ist Alexander Zverev (27) im Halbfinal an Casper Ruud (25) gescheitert. Wie geht das Duell 2024 aus? - Keystone

Der Ausgang der French Open 2024 scheint völlig offen. Und auch eine Prognose für Wimbledon und die US Open in diesem Jahr ist kaum möglich. Roger, Rafa und Novak hatten ihre Ära. Jetzt aber machen sich neue Spieler daran, Tennis-Geschichte zu schreiben – und das ist gut so!

Ronny Reisch
Ronny Reisch ist bei Nau.ch Sport-Redaktor und Tennis-Experte. - Nau.ch

Kommentare

User #4862 (nicht angemeldet)

Erstaunlich wie Djokovic polarisiert. Der Artikel über den Sieg von Alcaraz hat unter 50 Kommentarbeiträge, währen Artikel über den Djoker stets weit über 100 sammeln. Ja, er ist det Beste aller Zeiten. Und wird es auch lange bleiben. Findet euch damit ab, es tut weniger weh :)

User #5088 (nicht angemeldet)

" Ein Kommentar." - Für persönliche Kommentare kommt keiner hierher. Dafür gibts Social Media. Hier wäre mal JOURNALISMUS angesagt! Neutral, objektiv, kompetent. Aber das will man hier ja mit allen Mitteln verhindern.

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