McEnroe: «Djokovic wird für den Rest seiner Karriere der Böse sein»
Novak Djokovic wird an den US Open disqualifiziert. Tennis-Legende John McEnroe (61) ist überzeugt: Der Serbe wird den Stempel des Bösewichtes nie mehr los.
Das Wichtigste in Kürze
- Novak Djokovic schiesst an den US Open eine Linienrichterin ab und wird disqualifiziert.
- Legende John McEnroe ist überzeugt, dass der Serbe nun für immer der Bösewicht sein wird.
Noch so gerne hätte Novak Djokovic an den diesjährigen US Open seinen 18. Grand-Slam-Titel gewonnen. Und so im ewigen Rennen um die meisten Grand-Slam-Triumphe zu den Erzrivalen Nadal (19) und Federer (20) aufgeschlossen.
Gekommen ist es bekanntlich völlig anders: Der Serbe wird vom Turnier ausgeschlossen, nachdem er am Sonntagabend einen Ball genervt wegdrischt und dabei eine Linienrichterin traf.
John McEnroe, der früher ebenfalls mit Wutausbrüchen auffiel, glaubt, dass ihn der Vorfall noch lange verfolgen wird.
Gegenüber «ESPN» sagt McEnroe: «Ob er es nun will oder nicht, Djokovic wird für den Rest seiner Karriere der Bösewicht sein.» Es werde interessant zu sehen, wie er damit umgehe.
Akzeptiere er die Rolle des Bösewichtes, könne er sich erholen. «Er hat eine Menge Dinge vor sich. Aber das ist ein Vorfall, den er nicht auslöschen kann», so die 61-jährige amerikanische Tennislegende weiter.
«Djokovic machte Anfängerfehler»
Der Serbe verliess Flushing Meadows im Eiltempo, entschuldigte sich im Anschluss auf Instagram. Der Vorfall tue ihm «sehr leid».
John McEnroe weiss nur zu gut, wie sich der 33-jährige Serbe aktuell fühlt. Auch er genoss auf der ATP-Tour lange Jahre den Ruf als Bösewicht. Dennoch ist der Amerikaner überrascht, dass ein solcher Fehler einem Routinier wie Djokovic unterläuft.
«Ich habe in meinen wildesten Träumen nicht damit gerechnet, dass dies passieren würde. Es war schlicht ein Anfängerfehler», sagt McEnroe.
Schwieriger Sommer
Die Disqualifikation an den US Open ist der jüngste Vorfall in einem für Djokovic schwierigen Sommer.
Zunächst wurden an der von ihm organisierten Adria Tour sämtliche Vorschriften zur sozialen Distanzierung nicht beachtet. Eine Reihe von Topspielern wurden im Anschluss positiv auf das Coronavirus getestet.
Dann lancierte die Weltnummer 1 eine neue Spielervereinigung, die Professional Tennis Players Association PTPA. Davon ganz und gar nicht begeistert waren die Vertreter des ATP-Spielerrats, allen voran Roger Federer und Rafael Nadal.