Nach Golf & Fussball: Nun fassen Saudis Tennis und Radsport ins Auge
Saudi-Arabien kauft sich den Weltsport: Im Fussball ist man auf Gross-Einkaufstour, im Golf lancierte man die LIV Tour. Nun sind Tennis und Radsport im Visier.
Das Wichtigste in Kürze
- Saudi-Arabien plant seine Einstiege in die nächsten grossen Sportarten.
- Ein erstes Turnier der Tennis-Tour soll nach Saudi-Arabien verlegt werden.
- Zudem plant der Staats-Fonds PIF einen Einstieg beim Tour-de-France-Siegerteam.
Mit einer beispiellosen Wirtschafts-Offensive drängt Saudi-Arabien in der Sportwelt nach ganz oben. Vor allem die Fussball-Bemühungen der Saudi Pro League dominieren in diesem Sommer die Schlagzeilen. Zahlreiche Star-Kicker erliegen dem Lockruf der Wüsten-Millionen – darunter sogar Cristiano Ronaldo.
Und auch im Golf sorgte das Golf-Königreich in jüngerer Vergangenheit für Aufregung. Im März 2022 lancierte der saudische «Public Investment Fonds» die LIV Tour, die in direkter Konkurrenz zur PGA-Tour stand. Der Zoff ist mittlerweile beigelegt, die beiden Wettbewerbe fusionierten – der Saudi-Fonds bleibt Gross-Investor.
Saudischer Staats-Fonds nimmt Tennis ins Visier
Nun rücken nach und nach die nächsten Sportarten ins Visier der saudischen Sport-Offensive. Englischen Medienberichten zufolge wagt der Staats-Fonds PIF seine ersten Schritte auf den Tennisplatz: Der United Cup, das erste Tour-Event des Jahres, soll Australien abgekauft und nach Saudi-Arabien verlegt werden.
Das Mixed-Team-Event wurde im Vorjahr als Nachfolge für den ATP Cup ins Leben gerufen. Der australische Tennis-Verband schrieb rund 15 Millionen Franken als Preisgeld aus, machte damit aber grosse Verluste. Auch deshalb ist man offenbar empfänglich für das Angebot aus Saudi-Arabien.
Was den Saison-Auftakt besonders attraktiv für Saudi-Arabien macht: Die ATP und die WTA teilen sich die Veranstaltung, die zudem auch grosse Namen anlockt. Es wäre das erste Event in Saudi-Arabien, bei dem Punkte für die Tour auf dem Spiel stehen. Zudem steigt der PIF bei den NextGen-Finals ein, die nach Jeddah verlegt werden sollen.
Kauft Saudi-Arabien das Tour-de-France-Siegerteam?
Und auch im Radsport könnte Saudi-Arabien bald eine aufsehenerregende Präsenz haben: Der «Public Investment Fonds» gilt als Interessent für einen Einstieg beim Team von Tour-de-France-Dominator Jonas Vingegaard. Jumbo-Visma verliert zum Ende der Saison 2024 seinen bisherigen Geldgeber Jumbo.
Ein Einstieg bei Visma würde Saudi-Arabien auch in dieser Sportart schlagartig in die Weltspitze katapultieren. Das holländische Team fährt aktuell dem zweiten Tour-de-France-Sieg in Folge entgegen. Und die Gehälter, die mit Saudi-Budget zu zahlen wären, stossen im Radsport wohl in neue Dimensionen vor.