Tour de France

Tour de France: Vingegaard kurz vor Sieg, Pogacar bricht ein

Keystone-SDA
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Frankreich,

Jonas Vingegaard hat einen entscheidenden Schritt Richtung Tour de France Sieg gemacht. Geholfen hat auch der heftige Einbruch von Konkurrent Tadej Pogacar.

Jonas Vingegaard Tour de France
Jonas Vingegaard baute seinen Vorsprung in der Tour de France Gesamtwertung deutlich aus. Jasper Jacobs/Belga/dpa - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Jonas Vingegaard steht kurz vor dem Gesamtsieg bei der Tour de France.
  • Vier Etappen vor Schluss hat der Däne über sieben Minuten Vorsprung auf Pogacar.
  • Es wäre der zweite Tour de France Sieg für Jonas Vingegaard.

Der Kampf um den Gesamtsieg bei der 110. Tour de France ist nach der 17. Etappe wohl entschieden. Nach einem Einbruch von Tadej Pogacar ist der Vorsprung von Leader Jonas Vingegaard auf über sieben Minuten angewachsen.

Einen Tag nach seiner schweren Niederlage im Zeitfahren erwarteten viele einen Gegenschlag von Tadej Pogacar, doch das Gegenteil traf ein. Der Slowene erlitt in der Königsetappe vom Mittwoch den grössten Einbruch seiner Karriere. Er muss wohl alle Hoffnungen auf seinen dritten Tour-Sieg nach 2020 und 2021 begraben.

Tadej Pogacar: «Ich kann nicht mehr. Ich bin tot.»

Das letzte Teilstück in den Alpen mit 5400 Höhenmetern und vier Bergen begann für Pogacar schon mit einem Missgeschick. Nach 17 km stürzte der Captain des Team UAE Emirates, zog sich blutende Wunden am linken Knie und Ellenbogen zu. Zunächst schien es, als sei er davon nicht beeinträchtigt.

Ist Jonas Vingegaard der Tour-Sieg noch zu nehmen?

Doch am letzten Anstieg des Tages ging bei Pogacar gar nichts mehr. Mit einem Anstieg von bis zu 24 Prozent gilt der Col de la Loze als schwerster Tour-Abschnitt. Der höchste Punkt des Anstiegs war noch lange nicht erreicht, da funkte Pogacar seinem Sportdirektor zu: «Ich kann nicht mehr. Ich bin tot.»

Tadej Pogacar
Tadej Pogacar aus Slowenien in Aktion. - Daniel Cole/AP

Sein Rivale Jonas Vingegaard beschleunigte umgehend. Bis ins Ziel auf dem Flugplatz von Courchevel nahm der Däne dem leidenden Pogacar fast sechs Minuten ab. Innerhalb von nur zwei Tagen ist aus der spannendsten Tour de France seit Jahrzehnten eine One-Man-Show geworden.

Vingegaard kurz vor zweitem Tour de France Sieg

Im Ziel zeigte sich Pogacar ratlos. «Ich weiss nicht, was passiert ist. Ich komme am Ende des letzten Anstiegs völlig ausgepumpt an. Ich bin extrem enttäuscht, dass ich nicht so viel Druck machen konnte, wie ich wollte», analysierte Pogacar.

Jonas Vingegaard hingegen kann am Sonntag in Paris seine zweite Tour de France nach 2022 gewinnen. Pogacar hatte sich zwei Wochen lang dagegen aufgelehnt, musste sich aber letztlich geschlagen geben. «Ich bin natürlich sehr erleichtert. Mehr als sieben Minuten Vorsprung zu haben, ist grossartig», meinte der Däne.

Dennoch gibt er sich noch vorsichtig. «Wie ich bereits gesagt habe, sind wir noch nicht in Paris, es gibt noch einige schwierige Etappen. Ich glaube, dass Pogacar nie aufgibt, er wird etwas versuchen, er wird es erneut versuchen, ich muss bereit sein. Ich glaube, dass es noch einige sehr interessante Etappen gibt».

Tagessieg geht nach Österreich

Als Tagessieger und inoffizieller «König der Alpen» liess sich in Courchevel der Österreicher Felix Gall feiern. Der 25-Jährige begab sich mit über 30 weiteren Fahrerin früh in eine Ausreissergruppe. Darunter waren auch Top-10-Fahrer wie Pello Bilbao, Simon Yates, David Gaudu und Gall selbst.

Felix Gall
Gewann die Königsetappe der Tour de France: Felix Gall aus Österreich. - Dirk Waem/Belga/dpa

Im Anstieg zum gefürchteten Col de la Loze, setzte Gall 13 km vor dem Ziel die entscheidende Attacke. Er siegte solo vor Simon Yates, Bilbao und Vingegaard. Mit dem Erfolg habe er sich einen «Kindheitstraum» erfüllt, sagte Gall im Ziel den Tränen nahe.

Kommentare

User #2538 (nicht angemeldet)

Wie Vingegaard alle hat stehen lassen, erinnert mich an die dunklen Zeiten des Radsports ...

User #2748 (nicht angemeldet)

Charly Gaul war lange Zeit der beste Kletterer in den grossen Rundfahrten. Das nun ein Felix Gall die Bergetappe der Tour de France gewonnen hat, ist jedenfalls vom Namen her ein gutes Omen.

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