Nick Kyrgios: Sogar Ex-Rüpel McEnroe kritisiert seinen Ausraster
Das Zertrümmern seiner Schläger nach dem Viertelfinal-Out an den US Open bringt Nick Kyrgios eine Geldstrafe – und das Unverständnis eines Ex-Spielers ein.
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Das Wichtigste in Kürze
- Nick Kyrgios ist an den US Open ausgeschieden und hat danach Schläger zertrümmert.
- Selbst für Ex-Rüppel John McEnroe geht dieser Ausraster nach Spielende zu weit.
- Kyrgios (27) erklärt nach seinem Out: «Jetzt muss ich auf die Australian Open warten».
Nach seiner Niederlage im US-Open-Viertelfinal brennen bei Nick Kyrgios mal wieder die Sicherungen durch: Der 27-Jährige läuft zu seiner Tasche und zertrümmert den verbliebenen Schläger-Vorrat.
Während sein Bezwinger Karen Chatschanow auf der Gegenseite jubelt, dreht der Australier völlig am Rad. Für die Aktion wird der Tennis-Bad-Boy nun bestraft: 14'000 Dollar Strafe wird er bezahlen müssen. Ausserdem erntet er für seinen erneuten Ausraster viel Kritik.
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Nicht einmal John McEnroe, bei dem früher auch gerne mal ein Schläger flog, bringt Verständnis für den Australier auf. Der heute 63-jährige Ex-Tennis-Rüppel sagt: «Das ging zu weit – ich kenne mich da aus.» Während des Spiels müsse der Frust mal von der Seele, das Schläger-Zerschlagen nach Spielschluss, sei aber unnötig.
Andererseits ist die offensichtliche Frustration bei Kyrgios nach der Niederlage für McEnroe auch ein gutes Zeichen. In der Vergangenheit forderte der Ex-Spieler vom Australier stets mehr Professionalität und Ehrgeiz. «Jetzt haben war das in jedem Spiel offensichtlich – wir haben den kompletten Nick gesehen», findet McEnroe.
Für Nick Kyrgios zählen nur die Grand-Slam-Turniere
Nun hofft er, dass sich Nick Kyrgios von dieser Niederlage nicht entmutigen lässt. Der 27-Jährige hatte an der Presskonferenz enttäuscht gesagt: «Ich fühle mich ganz schlecht. Ich habe das Gefühl, so viele Leute im Stich gelassen zu haben. Jetzt muss ich auf die Australian Open warten.»
Die vier Grand-Slam-Turniere seien die einzigen, die wirklich zählen, konstatiert Kyrgios. Damit ist John McEnroe überhaupt nicht einverstanden. Er sagt: «Natürlich werden sich die Leute an die Major-Turniere erinnern. Aber über die anderen Turniere holst du eine gute Weltranglistenposition und Spielpraxis.»
Die Weltrangliste sei für die Setzliste an den Grand-Slam-Turnieren absolut entscheidend. Deshalb sagt McEnroe: «Ich hoffe, er spielt noch ein paar Spiele bis Melbourne.» Vorerst kehrt Kyrgios aber in sein Heimatland Australien zurück. Dort wird er im Januar – nach dem Doppeltitel 2022 – um seine erste Grand-Slam-Trophäe im Einzel kämpfen.