«Novak Djokovic hat neben Federer und Nadal Geschichte geschrieben»

Österreich, 30.10.2020 - 07:15

Tennis-Fans streiten sich immer wieder über die Frage, wer der beste aller Zeiten ist. Ex-Profi Jim Courier glaubt, dass Novak Djokovic oft unterschätzt wird.

Das Wichtigste in Kürze

Der ehemalige US-Profi Jim Courier glaubt, dass Djokovics Leistung oft unterschätzt wird.
Laut der ehemaligen Nummer 1 werden Grand-Slam-Titel überbewertet.
Der 50-Jährige fordert, dass man mehr Aspekte bei der Bewertung der Topspieler beachtet.

Vor rund drei Wochen gewann Rafael Nadal in einer schon fast einseitigen Partie den French-Open-Final gegen Novak Djokovic. Der Spanier konnte mit seinem 20. Triumph an einem Major Turnier mit Roger Federer gleichziehen.

Seither ist klar: Roger Federer und Rafael Nadal sind die besten Tennis-Spieler aller Zeiten – zumindest in Sachen Grand-Slam-Siegen.

Roger Federer hat 20 Grand-Slam-Titel gewonnen. - Keystone

Seit neustem hat Rafael Nadal ebenso viele. - Keystone

Novak Djokovic hat drei Titel weniger als der Spanier und der Schweizer. - Keystone

Jim Courier glaubt deshalb, dass Djokovics Leistungen oft unterschätzt werden. - Keystone

Doch diese werden laut Tennis-Legende Jim Courier oft «überbewertet». Die ehemalige Nummer 1 der Welt und vierfache Grand-Slam-Sieger schaltet sich bei «tennisworldusa» in die Diskussion ein. Den Grand-Slam-Titeln würden «bei der Bewertung der grössten Tennis-Spieler aller Zeiten» zu viel Gewicht gegeben, meinte Courier, der jetzt Australian-Open-Platzspeaker ist.

federer — Roger Federer im Gespräch mit Jim Courier. Tennis-Fans streiten sich, ob Djokovic, Nadal oder Federer der beste Spieler der Welt ist. - Keystone

Dadurch werde vor allem Djokovics Errungenschaft unterschätzt. «Sowohl die Wochen auf Platz 1 als auch das Jahresendresultat Nummer 1 sind aus meiner Sicht ebenfalls sehr wichtige Aspekte bei der Bewertung», sagt der 50-Jährige.

Novak Djokovic holt Pete Sampras ein

Beim ATP-Turnier in Wien stellte der Serbe am gestrigen Mittwoch einen Rekord von Pete Sampras ein. Mit dem Sieg in der zweiten Runde ist klar, dass Djokovic als Nummer 1 das Jahr beenden wird. Zum sechsten Mal in seiner Karriere.

Während Sampras den Rekord in sechs aufeinanderfolgenden Jahren aufstellte, gelang dies dem Djoker «nur» mit Unterbrüchen.

Doch auch diese Leistung sieht Courier als mindestens ebenbürtig an wie diejenige von Sampras. «Novaks Fähigkeit, seine eigene Geschichte zu schreiben, während er an der Seite von Federer und Nadal spielt, ist genauso zu gewichten wie Petes Leistung», so Courier.