Rafael Nadal holt in Paris seinen 22. Major-Titel. Nur Stunden danach geht es für den Spanier darum, seine Tennis-Karriere zu retten. Schlägt die Behandlung an?
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Nur dank Betäubungs-Spritzen hält Rafael Nadal an den French Open durch. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Rafael Nadal flog gestern von Paris nach Hause, um sich am Fuss behandeln zu lassen.
  • Ziel ist, dass der French-Open-Sieger keine Schmerz-Spritzen mehr braucht.
  • Ansonsten steht der Spanier wohl vor einer Operation – und dem Tennis-Ende?
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14. Titel an den French Open, 22. Grand-Slam-Sieg! Rafael Nadal (36) lässt Casper Ruud (23) im Final keine Chance und lächelt in Paris mit der Trophäe für Fotos.

Noch auf dem Platz sorgt der Spanier für Erleichterung bei den Fans: «Ich kämpfe weiter», sagt er beim Sieger-Interview. Grosser Jubel beim Roland-Garros-Publikum!

Kurz danach lässt Nadal an der Pressekonferenz jedoch tiefer blicken. Der Rekord-Mann steht vor entscheidenden Tagen ...

Rafael Nadal: «Mein Fuss war bei jedem Match tot»

Nadal sagt: «Ich kann und will aufgrund der Umstände, unter denen ich spiele, nicht weitermachen. Ich habe zwei Wochen mit Betäubungsspritzen gespielt. Ich bekam sie vor jedem Match. Das will ich nicht mehr.»

Der Effekt: «Mein Fuss ist tot, ich habe also kein Gefühl im Fuss gehabt.»

Das sei jedoch nicht eine Lösung auf Dauer, sondern nur für Paris gewesen. «Ich fliege am Montag nach Hause und werde mich behandeln lassen. Wir probieren etwas aus, sodass ich keine Spritzen mehr brauche.»

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Rafael Nadal posiert nach dem Final-Sieg mit der French-Open-Trophäe.
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Der Spanier lässt seinem Final-Gegner Casper Ruud keine Chance.
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Zuvor musste sich auch Novak Djokovic geschlagen geben.
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Der spanische König Felipe VI. applaudiert.

Geplant ist eine sogenannte «Hochfrequenz-Injektion» auf die beiden Nerven, die den Aufprall des Fusses betreffen. «Wir werden versuchen, den Nerv ein wenig zu verbrennen. Um die Wirkung zu erzeugen, die ich in diesen zwei Wochen in Paris hatte.»

Klappt es mit einem Entzündungshemmer, werde er in Wimbledon spielen. Und wenn nicht? «Dann stelle ich mir die Frage, ob es eine grosse Operation gibt. Durch die kann mir aber niemand garantieren, ob es wieder wird.»

Müller-Weiss-Syndrom – oder wenn der Knochen stirbt

Für die Weltnummer vier ist klar: Wimbledon (beginnt am 27. Juni) werde er nicht spielen, «wenn ich mich zwei Wochen lang spritzen lassen muss.»

Seine Tennis-Karriere habe sein ganzes Leben Vorrang gehabt, «aber nie vor meinem persönlichen Glück. Wenn ich mit dem, was ich habe, immer noch glücklich Tennis spielen kann, werde ich weitermachen. Wenn ich dazu nicht mehr in der Lage bin, werde ich andere Sachen tun.»

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2005 wird bei Rafael Nadal das Müller-Weiss-Syndrom entdeckt. (hier Exhibition Match in Mallorca, Dezember 2005) - Keystone

Im Jahr 2005 wurde beim Spanier das Müller-Weiss-Syndrom festgestellt. Die Krankheit bricht normalerweise in der Kindheit aus, macht sich aber erst später, wenn die Gelenke stärker belastet werden, bemerkbar.

Der französische Arzt Gilbert Versier erklärte gegenüber der «L'Équipe», welche Konsequenzen das Syndrom für Nadal hat. «Das Kahnbein wird zusammengedrückt und entwickelt Nekrose. Grob gesagt: Der Knochen stirbt, weil er seine Fähigkeit zur Gefässneubildung verliert.»

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